Vogel des Jahres 2017: Waldkauz
Waldkauz ist Vogel des Jahres 2017
  
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| © NABU - Peter Kuehn | 
Heute gibt es mal einen Beitrag zum Vogel des Jahres 2017 vom NABU für Euch. Ich liebe Eulen - und den Waldkauz gibt es auch häufiger hier bei uns im Norden! 
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und 
sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), haben 
den Waldkauz (Strix aluco) zum "Vogel des Jahres 2017" gewählt. Auf den 
Stieglitz, Vogel des Jahres 2016, folgt damit ein Eulenvogel. 
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| © Dieter Hopf LBV | 
"Stellvertretend für alle Eulenarten haben wir für 2017 den Waldkauz zum
 Jahresvogel gewählt. Mit ihm wollen wir für den Erhalt alter Bäume mit 
Höhlen im Wald oder in Parks werben und eine breite Öffentlichkeit für 
die Bedürfnisse höhlenbewohnender Tiere sensibilisieren", sagte Heinz 
Kowalski, NABU- Präsidiumsmitglied. 
Der Bestand des Waldkauzes in Deutschland beträgt laut dem Atlas 
deutscher Brutvogelarten 43.000 bis 75.000 Brutpaare und wird 
langfristig als stabil eingeschätzt. Der für die Arterhaltung 
entscheidende Bruterfolg hängt jedoch vor allem von der Qualität des 
Lebensraums ab. Das Fällen alter Höhlenbäume, eintönige Wälder und 
ausgeräumte Agrarlandschaften ohne Nahrung sind damit die größten 
Gefahren für einen gesunden Waldkauzbestand.
Waldkäuze sind lautlose Jäger der Nacht. Sie sehen und hören besonders 
gut, und finden so präzise ihre Beute. Die Bezeichnung "Kauz" ist eine 
Besonderheit im deutschen Sprachraum, denn in anderen europäischen 
Ländern gibt es kein eigenes Wort für Eulen mit rundem Kopf ohne 
Federohren – sie werden wie andere Eulenarten allgemein als "Eulen“ 
bezeichnet.
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| © Marcus Bosch | 
Auch wenn sein Name anderes vermuten lässt: Der Vogel des Jahres 2017 
ist keinesfalls nur im Wald zu Hause, obwohl er sich in lichten Laub- 
und Mischwäldern am wohlsten fühlt. Als ideal gilt ein Lebensraum mit 
einem Waldanteil von 40 bis 80 Prozent, dazu Lichtungen und angrenzende 
Felder. Längst ist er daher auch in städtischen Parkanlagen, Gärten oder
 auf Friedhöfen mit altem Baumbestand und geeigneten Bruthöhlen zuhause.
 Dabei kommt er uns Menschen recht nah, wenn er auch eher zu hören als 
zu sehen ist. Tagsüber versteckt er sich in Höhlen oder in dichten 
Baumkronen. 
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| © NABU - Marcus Bosch | 
Die Anpassungsfähigkeit bei der Wahl des Lebensraumes trägt dazu bei, 
dass der Waldkauz die häufigste Eule in Deutschland ist. Der Waldkauz 
ist gut getarnt mit seinem rindenfarbigen Gefieder. Sein großer Kopf 
ohne Federohren sitzt auf einem gedrungenen Rumpf. Der beigebraun 
gefärbte Gesichtsschleier ist dunkel umrahmt. Sein freundliches Aussehen
 verdankt er seinen großen runden "Knopfaugen" sowie den zwei hellen 
Querstrichen oberhalb des  Gesichtsrahmens, die auf uns Menschen wie 
Augenbrauen wirken. Der stark gekrümmte Schnabel ist beim Waldkauz 
gelblich. Fast immer hören wir die Rufe des Jahresvogels in TV-Krimis, 
wenn es dunkel und unheimlich wird. Im wahren Leben erklingt das lang 
gezogene "Huu-hu-huhuhuhuu", wenn Waldkäuze balzen oder ihre Reviere 
markieren, vor allem im Herbst und im Spätwinter. Fast das ganze Jahr 
über machen sie außerdem durch ihren Kontaktruf "ku-witt" auf sich 
aufmerksam. Die lautlosen Jäger werden mit 40 bis 42 Zentimeter Länge 
etwa so groß wie Krähen, bringen 400 bis 600 Gramm auf die Waage und 
erreichen eine Flügelspannweite bis zu 98 Zentimetern.
Gleichzeitig zum Waldkauz-Jahr starten NABU und LBV ab 2017 eine neue 
Aktionsreihe. Der Waldkauz steht dabei als nächtlicher Jäger für  alle 
Tiere der Nacht. Unter dem Namen "NABU- bzw. LBV-NachtnaTOUR" bieten die
 Verbände Exkursionen, Vorträge und ähnliche Veranstaltungen zu den 
Besonderheiten der nächtlichen Tier- und Pflanzenwelt an. Am 20. Mai 
2017 wird dazu eine bundesweite "NABU NachtnaTour" durchgeführt. Von der
 Dämmerung bis zum frühen Morgen stehen in der Nacht zum Sonntag 
Waldkauz, Fledermäuse und Co. im Mittelpunkt. 
 
 
 
          
      
 
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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