Die Spielzeit 2024/25 der Staatsoper
Hamburg
Georges Delnon, Intendant der Staatsoper Hamburg, und
Kent Nagano, Hamburgischer Generalmusikdirektor und Chefdirigent des
Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg, stellten in heutiger Pressekonferenz
die Opernspielzeit und Konzertsaison 2024/25 vor.
Fünf Neuproduktionen und eine Uraufführung auf
der großen Bühne, zwei Uraufführungen in der opera stabile, zwei weitere
Uraufführungen, darunter die opera piccola auf Kampnagel, sowie
28 Werke aus dem reichhaltigen Repertoire, die Italienischen Opernwochen, die
Reihe der THE ART OF-Soloabende, das dreißigjährige Jubiläum des
Internationalen Opernstudios und einiges mehr präsentiert die Staatsoper
Hamburg in der Spielzeit 2024/25.
„Die Staatsoper Hamburg ist eines der weltgrößten
Repertoirehäuser. In den vergangenen neun Spielzeiten lag ein wichtiger
Schwerpunkt unserer künstlerischen Planungen deshalb auf der Erneuerung des
umfangreichen Repertoires, auf spannenden Regiehandschriften und natürlich auf
herausragenden Besetzungen. Daneben galt es aber auch immer wieder Raum für
Neues zu schaffen, zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten ans Haus zu
holen und unserem Publikum heutiges zeitgenössisches Musiktheater zu präsentieren.
In der Spielzeit 2024/25 werden sich in diesem Sinne mehrere Kreise schließen.
Herzstück der Oper bleiben immer unsere großen Kollektive: Das Philharmonische
Staatsorchester Hamburg, der Chor der Hamburgischen Staatsoper und das
Solistenensemble. Wir sind sehr stolz auf die große Qualität, die sie in den
vergangenen Jahren immer wieder mit Spitzenleistungen unter Beweis gestellt
haben“, so Staatsopernintendant Georges Delnon zur Spielplanpräsentation
2024/25.
Premieren auf der großen Bühne
Für die Saisoneröffnung am 21. September 2024 wird
Calixto Bieito mit dem Tryptichon Trionfi noch einmal an die
Staatsoper zurückkehren. Die musikalische Leitung hat Kent Nagano. Mit den Carmina
Burana hat Carl Orff eines der populärsten Werke des 20. Jahrhunderts
geschrieben. Eine besondere Mischung aus überwältigendem Chorklang,
volkstümlichen Anleihen und mitreißender Rhythmik. Zusammen mit Trionfo di
Afrodite und Catulli carmina ergeben sie das Tryptichon Trionfi.
Mit Der Freischütz von Carl Maria von
Weber wird am 17. November 2024 schließlich die letzte von pandemischen
Verschiebungen betroffene Produktion endlich auf die Bühne kommen und eine
große Lücke im Repertoire schließen. Regie führt Andreas Kriegenburg, die
musikalische Leitung hat Yoel Gamzou. Als Max ist Maximilian Schmitt zu
erleben, als Agathe Julia Kleiter.
Nach ihren großen Erfolgen mit Elektra und Salome
werden Dmitri Tcherniakov und Kent Nagano ihre Strauss-Trilogie mit Ariadne
auf Naxos am 26. Januar 2025 vollenden. Strauss und sein kongenialer
Librettist Hugo von Hofmannsthal erschufen mit dem Werk eine hintergründige wie
musikalisch überwältigende Reflexion über das Leben und die Kunst, den Wert der
Kultur und die Bedingungen, unter denen sie bisweilen stattfinden muss. Als
Zerbinetta ist Nadezhda Pavlova besetzt, als Primadonna/Ariadne Anja Kampe und
als Komponist Yury Mynenko.
Die Serie von Mozart-Produktionen unter der
musikalischen Leitung von Adam Fischer wird mit einem besonderen Projekt ihren
Abschluss finden. Mitridate, re di Ponto war Mozarts erster
großer Opernerfolg und bildet am 23. Februar 2025 den Abschluss unserer großen,
10 Spielzeiten umspannenden Mozart-Serie. Es inszeniert Birgit Kajtna-Wönig.
Ausgehend von dem ursprünglichen Charakter der opera seria, bei der die Rezitative
die eigentliche Handlung darstellen, während in den Arien die Musik ganz im
Vordergrund steht, präsentieren sich Orchester und Sängerinnen und Sänger
gemeinsam auf der Bühne.
Es wird ein Wiedersehen mit Karin Beier geben, die Maria
Stuarda von Gaetano Donizetti am 26. März 2025 auf die Bühne bringt.
Die musikalische Leitung hat Antonino Fogliani. Das Königinnen-Drama Maria
Stuarda ist die Premiere der Italienischen Opernwochen 2025 an der
Hamburgischen Staatsoper. Ermonela Jaho ist in der Titelpartie zu erleben.
Barno Ismatullaeva, die in Hamburg erst kürzlich als Norma debütierte,
verkörpert ihre Gegenspielerin Elisabetta. Mit Long Long als Roberto konnte ein
weiterer Shooting-Star verpflichtet werden.
Am Ende der Saison weist eine Neuproduktionen in die
Zukunft: Unsuk Chin, eine der wichtigsten Komponistinnen der Gegenwart und
diesjährige Preisträgerin des Ernst von Siemens Musikpreises, wird die Oper Die
dunkle Seite des Mondes komponieren, deren Uraufführung am 18.
Mai 2025 unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano die letzte Premiere im
Großen Haus unter dieser Intendanz sein wird. Es inszeniert das
Künstlerkollektiv Dead Centre.
Weitere Uraufführungen und die opera piccola
Wie in jeder Spielzeit wird es eine
Opernstudio-Produktion in der opera stabile geben. Diesmal ist es die Uraufführung
von Dollhouse von Clemens K. Thomas am 29. November 2024. Die
Oper entsteht im Rahmen des Opernstipendiums der Claussen-Simon-Stiftung im
Förderprogramm Dissertation Plus. Inszenieren wird sie Alicia Geugelin, die zu
den vielversprechenden Regisseurinnen der jüngeren Generation gehört. Die
musikalische Leitung hat Rupert Burleigh.
Eine weitere Uraufführung ist das szenische
Projekt Despot von Dieter Sperl (Text) und Gordon Kampe (Musik)
nach Originalzitaten eines russischen Präsidenten. Die Premiere der Uraufführung
unter Mitwirkung von Georg Nigl ist am 25. Januar 2025 in der opera stabile.
Die Illusionen des William Mallory ist eine Oper
von Rodolphe Bruneau-Boulmier über Aufstieg und Fall eines Underdogs in
Anlehnung an eine wahre Begebenheit (Text von Inge Klöpfer). Die musikalische
Leitung hat Kent Nagano, es inszeniert Georges Delnon. Daten der Uraufführung
und Vorstellungen sowie der Spielort werden zu einem späteren Zeitpunkt
bekanntgegeben.
Die opera piccola der kommenden Spielzeit ist mit Frühlings Erwachen
ebenfalls eine Uraufführung. Premiere ist am 19. Juni 2025 auf
Kampnagel. Der Hamburger Komponist Ludger Vollmer vertont das Libretto, das auf
dem berühmten Drama Frühlings Erwachen von Frank Wedekind basiert. Es
inszeniert Neco Celik. Nicht nur im Publikum, auch auf der Bühne werden viele
junge Menschen stehen: Sänger:innen und Musiker:innen der Ensembles von
TheYoungClassX werden zusammen mit den Profis der Staatsoper auf der Bühne
stehen. Die Reihe opera piccola wird unterstützt durch die Stiftung zur
Förderung der Hamburgischen Staatsoper. Die Produktion wird ermöglicht durch
die Michael Otto Stiftung. Mit Frühlings Erwachen endet die
Opernspielzeit 2024/25.
Italienische Opernwochen und THE ART OF
Ein Höhepunkt im Frühjahr sind seit Jahren die Italienischen
Opernwochen – dies von Beginn an maßgeblich mit Unterstützung der Stiftung
zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper. Vom 8.
März bis 19. April 2025 werden sie so umfangreich wie nie zuvor: sieben
Opern sind hier in Bestbesetzungen zu erleben und bilden ein wahres
Opern-Festival, rund sechs Wochen lang präsentiert die Staatsoper italienische
Opern in Starbesetzung. Mit Maria Stuarda als Neuproduktion der
Opernwochen 2025 freuen wir uns auf Ermonela Jaho in der Titelpartie
sowie Barno Ismatullaeva und Long Long. Weitere sechs
Repertoirestücke stehen auf dem Programm: Als Don Pasquale gibt Roberto
Frontali sein Rollen-Debut. Als Ernesto ist Jack Swanson zu erleben,
der die Rolle vorher an der MET singen wird. Als Norina ist Sydney Mancasola
besetzt. Rigoletto ist Amartuvshin Enkhbat, Piero Pretti
gibt sein Haus-Debut als Duca. Ensemblemitglied Katharina Konradi
debütiert als Gilda. Puccinis La Fanciulla del West steht endlich wieder
auf dem Spielplan: Stars wie Gregory Kunde (Rollen-Debut als Dick
Johnson), Ambrogio Maestri und Anna Pirozzi (Haus- und
Rollen-Debut als Minnie) sind unter der Leitung von Paolo Carignani zu erleben.
Il Trovatore ist noch einmal zu sehen und hier freuen wir uns ganz
besonders auf das lang erwartete Rollen-Debut von Olga Peretyatko als
Leonora. Falstaff ist ebenfalls wieder auf dem Programm, u.a. mit Simon
Keenlyside als Ford – in dieser Rolle war er 2023 u.a. in Salzburg zu
erleben. Mit Danielle de Niese als Alice Ford und Christopher Purves
in der Titelpartie sind zwei weitere Stars zu erleben. Mit La Traviata
enden die Italienischen Opernwochen. Als Violetta konnten wir Vera-Lotte
Boecker gewinnen. Die Preisträgerin des Deutschen Theaterpreis Der Faust
2023 und Sängerin des Jahres 2022 (Opernwelt) wird in der Partie ihr
Rollen-Debut bei uns geben. Oleksiy Palchykov gibt sein Rollen-Debut als
Alfredo.
Während sich bei den Italienischen Opernwochen 2025
viele große Stimmen versammeln, fokussiert sich in den Solo-Abenden THE
ART OF alles auf einzelne Ausnahmeerscheinungen der Opernwelt. In
2024/25 werden zwei Sänger*innen von Weltformat und ihre Gesangskunst in den
Mittelpunkt gestellt: Die gefeierte Sopranistin und Wagner-Star Lise
Davidsen wird am 18. Januar 2025 mit einem ihrer seltenen Gala-Konzerte vom
Philharmonischen Staatsorchester begleitet. Der legendäre walisische
Bassbariton Sir Bryn Terfel präsentiert am 23. März 2025 u.a. Lieder von
Schubert, Schumann, Debussy sowie Musik aus seinem Heimatland, begleitet von
Harfe und Klavier.
Produktionen und Besetzungen
In der Spielzeit 2024/25 zeigt die Staatsoper Hamburg
noch einmal zahlreiche wichtige Produktionen, die in den letzten Jahren
entstanden sind, sowie ältere Klassiker. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier
auf den Opern Mozarts: Sechs seiner Werke sind über die Spielzeit verteilt zu
erleben, darunter die gesamte da-Ponte-Trilogie mit Le Nozze di Figaro,
Don Giovanni und Così fan tutte. Mit Der
fliegende Holländer, Parsifal und Ruth Berghaus’
legendärem Tristan und Isolde zeigt die Staatsoper 2024/25 drei
ausgewählte Wagner-Opern. Natürlich dürfen auch Klassiker des französischen und
italienischen Repertoires nicht fehlen: Les Contes d‘Hoffmann, Carmen,
Manon, Tosca und viele mehr stehen auf dem
Programm.
Alle diese Werke wurden mit herausragenden Besetzungen
versehen. Einige bekannte Stars kehren zurück an die Dammtorstraße, es können
auch herausragende Hausdebüts verzeichnet werden: Als Don José (Carmen)
ist Shooting-Star Vittorio Grigolo zu erleben. Als Manon kehrt Elsa
Dreisig noch einmal an die Staatsoper zurück. In einer weiteren Serie von Les
Contes d’Hoffmann verkörpert Bernard Richter die Titelpartie. Ein
besonderes Debut gibt hier unser Ensemble-Mitglied Elbenita Kajtazi als
Antonia. Das italienische Repertoire wartet auch abseits der Opernwochen mit
einigen Highlights auf: Als Rodolfo in La Bohème wird mit Freddie de
Tommaso einer der sensationellsten Puccini-Tenöre der jungen Generation
endlich sein Haus-Debut geben. Yaritza Véliz ist als Mimì zu hören
(ebenfalls Haus-Debut). Tosca ist mit Maria Agresta, Michael
Fabiano (Hamburg-Debut) und Gabriele Viviani herausragend besetzt.
In Luisa Miller sind Stars wie Adam Palka, Selene Zanetti
und George Gagnidze zu erleben; Brindley Sherratt gibt sein
Hamburg-Debut. Drei Wagner-Opern hat die Staatsoper in Bestbesetzung zu bieten:
Der fliegende Holländer wird verkörpert von Tomasz Konieczny, der
spätestens seit seinem Bayreuth-Debut 2018 zu den gefragtesten
Wagner-Interpreten weltweit gehört. Auch Wagners Parsifal steht wieder
auf dem Programm. In der Titelpartie wird Benjamin Bruns sein
Rollen-Debut geben an der Seite von Iréne Theorin in der Rolle der
Kundry. Am Ende der Spielzeit steht Tristan und Isolde auf dem
Spielplan: Catherine Foster, die zuletzt hier als Turandot für Aufsehen
sorgte, singt die Isolde. René Pape und Simon O’Neill runden
diesen Star-Cast ab.
Opern Mozarts ziehen sich wie ein roter Faden durch
die Spielzeit: In der Zauberflöte kehrt Adriana Gonzales als
Pamina an die Staatsoper Hamburg zurück. Als Papageno ist Benjamin Appl endlich
auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper zu erleben. Oleksiy Palchykov,
der in der Spielzeit 2024/25 in einigen exponierten Partien zu erleben ist,
wird sein Rollen-Debut als Titus in Mozarts La Clemenza di Tito geben, Tara
Erraught singt die Vitellia. Olga Peretyatko singt die Contessa in Le
Nozze di Figaro. Julia Lezhneva ist Cherubino und als Conte steht
mit Samuel Hasselhorn ein weiterer Shooting-Star auf der Bühne. Als Don
Giovanni kommt Alessio Arduini nach Hamburg zurück. Mit Hera Park
gibt ein weiterer Shooting-Star ihr Haus-Debut geben. Luca Pisaroni ist
in seiner Paraderolle als Leporello zu erleben. Ein Wiedersehen gibt es mit
Alexander Tsymbalyuk in Boris Godunow. Als Eugen Onegin freuen wir
uns auf Christoph Pohl sowie auf das Haus-Debut von Star-Tenor Bogdan
Volkov. Bo Skovhus kehrt für die Uraufführung von Unsuk Chins Die
dunkle Seite des Mondes an die Dammtorstraße zurück.
Jubiläumsspielzeit: 30 Jahre Internationales Opernstudio
Manche der Stars, die in dieser Spielzeit große Rollen
singen, sind als frühere Mitglieder des Internationalen Opernstudios dem
Publikum seit langem bekannt und kehren als Gäste in wichtigen Partien an die
Staatsoper zurück. In der Spielzeit 2024/25 sind das u.a. Olga Peretyatko,
Alexander Tsymbalyuk, Christoph Pohl, während Sängerinnen und Sänger
der jungen Generation wie Nicholas Mogg, Seungwoo Simon Yang, Narea Son,
Hubert Kowalczyk oder Kady Evanyshyn und einige mehr wichtige Säulen
des Hamburger Ensembles geworden sind. Das Opernstudio feiert in der Spielzeit
2024/25 sein 30-jähriges Bestehen. Mit der Unterstützung der Opernstiftung und
der Körber-Stiftung hat das Opernstudio über drei Jahrzehnte hindurch
erfolgreich Sängerinnen und Sänger ausgebildet. Zahlreiche erfolgreiche
Karrieren begannen so in Hamburg. Im Zentrum der Feierlichkeiten steht die 30-Jahre-IOS-Gala
am 13. Oktober 2024 in der Staatsoper, bei der zahlreiche ehemalige und
aktuelle Mitglieder des Opernstudios auf der Bühne stehen werden, begleitet vom
Philharmonischen Staatsorchester unter der Leitung von Kent Nagano. Zum
Abschluss der Spielzeit wird es am 4. Juli 2025 ein Opernstudio-Konzert im
Kleinen Saal der Elbphilharmonie geben, bei dem sich der aktuelle Jahrgang
vorstellen wird. Weitere Konzerte sind in Planung, ebenso ein öffentlicher
Meisterkurs. Wie in jeder Spielzeit wird es eine Opernstudio-Produktion
in der opera stabile geben. Diesmal ist es die Uraufführung von Dollhouse
von Clemens K. Thomas.
Die Neuproduktionen Trionfi, Ariadne auf
Naxos und Maria Stuarda sowie die Italienischen Opernwochen 2025
werden freundlicherweise durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen
Staatsoper unterstützt. Die Produktion Der Freischütz wird durch die
Twerenbold Reisen AG gefördert. Partner des Internationalen Opernstudios
der Hamburgischen Staatsoper sind die Stiftung zur Förderung der
Hamburgischen Staatsoper, die Körber-Stiftung sowie die J.J.
Ganzer Stiftung. Die opera piccola wird seit der Spielzeit 2009/10 von der
Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper gefördert. Die Produktion Dollhouse
entsteht in Zusammenarbeit mit der Claussen-Simon-Stiftung im Rahmen des
Opernstipendiums im Förderprogramm Dissertation Plus. Die Produktion Frühlings
Erwachen wird ermöglicht durch die Michael Otto Stiftung.