Donnerstag, 19. September 2024

ARD ZDF Medienstudie 2024

ARD und ZDF modernisieren Mediennutzungsforschung:
Neue ARD/ZDF-Medienstudie: Lineare Mediennutzung geht weiter zurück, non-lineare Mediennutzung stagniert


Die beiden Langzeitstudien von ARD und ZDF, ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends und ARD/ZDF-Onlinestudie, erfassen seit 1964 beziehungsweise 1997 zuverlässig die Entwicklungen in der Mediennutzung in Deutschland. Nun hat die ARD/ZDF-Forschungskommission entschieden, die beiden Studien zusammenzuführen und zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Sie werden künftig als ARD/ZDF-Medienstudie in gewohnter Qualität veröffentlicht und einen neuen gesamtheitlichen Blick auf die Medienlandschaft werfen. Im Sinne des „Open Source“-Gedankens wird ein ausführlicher Datensatz zur Studie veröffentlicht. Zusätzlich konnten Aufwand und Kosten der Forschung reduziert werden.

Einige zentrale Ergebnisse: Lineare Angebote werden etwas weniger genutzt als im vergangenen Jahr, die Nutzung non-linearer Angebote bleibt in etwa konstant. Mediatheken erreichen Altersgruppen gleichmäßiger als Streamingdienste. Mehr als die Hälfte der Menschen kennt WhatsApp-Kanäle, die Nutzung fällt deutlich geringer aus.

Die ARD/ZDF-Medienstudie erscheint jährlich und führt die wichtigsten Kennwerte der beiden Vorgänger-Studien (wie zum Beispiel die Mediennutzung im Tagesablauf) fort. Somit stellt sie sicher, dass die Betrachtung der Mediennutzung in Deutschland auch in den teils langen Zeitreihen weiterhin möglich ist. Die Veröffentlichung der repräsentativen Medienstudie wird weiterhin jeweils in der zweiten Jahreshälfte erfolgen. Im Zuge der Veröffentlichung bei „Media Perspektiven“ (https://www.ard-media.de/media- perspektiven/studien/ard/zdf-medienstudie) sowie auf der studieneigenen Website (https://www.ard-zdf-medienstudie.de) werden in gewohnter Manier umfangreiche Ergebnisse und Analysen der Öffentlichkeit bereitgestellt. Neu ist, dass zudem ein Datensatz für eigene Analysen veröffentlicht wird. Das wird noch in diesem Jahr erfolgen. 

Die Kern-Ergebnisse der ARD/ZDF-Medienstudie

Pro Kopf nutzt die Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutschland Medien 384 Minuten pro Tag, das sind knapp sechseinhalb Stunden. Gegenüber dem Vorjahr sind das 28 Minuten weniger, was an einem Rückgang der linearen Mediennutzung liegt. Dabei geht die Radio-Hördauer etwas stärker zurück als die Sehdauer beim Fernsehen. Da die Nutzungsdauer non-linearer Angebote kaum wächst, sinkt der Medienkonsum insgesamt.

Betrachtet man die Anteile von linearer und non-linearer Nutzung, zeigen sich starke Unterschiede nach dem Alter. Insgesamt überwiegt die lineare Nutzung sowohl bei Video (58 Prozent) als auch bei Audio (71 Prozent) nach wie vor die non-lineare. Bei den 14- bis 29-Jährigen überwiegt die zeitsouveräne Nutzung mit 88 Prozent bei Video und 68 Prozent bei Audio aber inzwischen deutlich. Auch bei den 30- bis 49-Jährigen entfallen 65 Prozent der Sehdauer auf non-lineare Angebote, während das Verhältnis bei der Hördauer noch umgekehrt ist (65 Prozent linear vs.  35 Prozent non-linear).

Dass Rückgänge im Linearen mit einer Sättigung bei non-linearen Angeboten einher gehen können, zeigt sich auch bei der Reichweite: 73 Prozent der Bevölkerung sehen mindestens einmal wöchentlich lineares Fernsehen, das sind 6 Prozentpunkte weniger als 2023. Die Reichweiten von Fernsehsendungen in Mediatheken oder auf YouTube, aber auch anderer YouTube-Inhalte bleiben hingegen konstant, ebenso wie die von Videos bei Streamingdiensten. Netflix erzielt mit 35 Prozent die höchste wöchentliche Reichweite, gefolgt von Amazon Prime Video sowie der ARD Mediathek und der ZDFmediathek.

Weiteres Ergebnis: Die Mediatheken von Fernsehsendern erreichen die Altersgruppen gleichmäßiger als Video-Streamingdienste, bei denen es ein ausgeprägtes Altersgefälle gibt. Demnach nutzen 71 Prozent der 14- bis 29-Jährigen Videostreamingangebote täglich oder wöchentlich (62 Prozent bei den 30- bis 49-Jährigen, 30 Prozent der 50- bis 69-Jährigen), aber nur 9 Prozent der über 70-Jährigen. Bei den Mediatheken ist die Verteilung gleichmäßiger: Täglich oder wöchentlich werden sie von 44 Prozent der 14- bis 29-Jährigen genutzt (45 Prozent der 30- bis 49-Jährigen, 38 Prozent der 50- bis 69-Jährigen) – aber auch ein Viertel der über 70-Jährigen nutzt die Angebote täglich oder wöchentlich.

Auch im Audio-Bereich führt der Rückgang im Linearen nicht automatisch zu Wachstum bei anderen Angeboten: das lineare Radio verliert 4 Prozentpunkte auf 78 Prozent mindestens wöchentliche Nutzung, aber Radiosendungen und Podcasts sowie Musikstreamingdienste stagnieren auf den Werten des Vorjahres. Im Bereich Text sinkt die Reichweite gedruckter Zeitschriften und Zeitungen weiter, die  Onlineangebote können davon nicht profitieren.

Wachstum zeigt sich teilweise bei Social-Media-Anbietern. Hier kann Instagram seine Reichweite um drei Prozentpunkte steigern und wird nun von 37 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal wöchentlich genutzt. Es liegt damit nun vor Facebook (konstant bei 33 Prozent). Auf dem dritten Rang folgt TikTok mit 18 Prozent Reichweite (plus 3 Prozentpunkte).

Schließlich widmet sich die Studie künftig aktuellen Sonderfragen. Aus Anlass der Einführung von WhatsApp-Kanälen im Herbst 2023 wurden unter anderem Bekanntheit und Nutzung erstmals erfasst. Mit 56 Prozent kennt mehr als die Hälfte der Bevölkerung WhatsApp-Kanäle, wobei sie 14 Prozent bereits genutzt haben. Dabei erfolgt die Nutzung durchaus interaktiv: zwei von fünf Nutzenden haben in Kanälen bereits selbst mit den zur Verfügung stehenden Emojis kommentiert.

Der Intendant des Hessischen Rundfunks und Vorsitzender der ARD/ZDF-Forschungskommission Florian Hager: „Die ARD/ZDF-Medienstudie zeigt, wie tief die Medienlandschaft im Wandel steckt. Die Gewichte verschieben sich weiter in Richtung non-lineare Nutzung, gleichzeitig können die Menschen dort aus immer mehr Angeboten wählen. Wir wollen, dass jede und jeder etwas für sich im öffentlich-rechtlichen Angebot findet. Die Reichweiten unserer Mediatheken haben Spitzenwerte. In der Gesamtnutzung übertreffen wir bereits seit Jahren die privaten Streaming-Anbieter. Die ARD Mediathek ist in diesem Jahr auch die erfolgreichste Plattform in ihrem Segment. Dass vor allem Jüngere immer stärker Videos in Sozialen Netzwerken oder auf YouTube sehen, macht aber auch deutlich: Wir müssen mit zeitkritischen und kurzen Inhalten – vor allem Nachrichten – da sein, wo die Menschen sind. Und gleichzeitig müssen wir darin investieren, dass mehr Menschen unsere einmaligen Inhalte – großartige Fiktion und Dokumentationen – auf unseren eigenen Plattformen finden.“

Dr. Florian Kumb, Leiter der ZDF-Hauptabteilung Programmplanung: „Die ARD/ZDF-Medienstudie vereint zukunftsweisende und hervorragend aufgeschlüsselte  Ergebnisse zweier renommierter Studien. Sie bietet uns damit noch bessere  Erkenntnisse über die Wünsche unseres Publikums, um unseren Strategieprozess ‚Ein ZDF für alle‘ bestmöglich voranzubringen. Darüber hinaus veröffentlichen wir künftig die Daten der Studie. Das ‚Open Source‘-Prinzip leistet damit einen Beitrag für die Forschung, den Medienmarkt und die Gesellschaft als Ganzes, in der Medien eine entscheidende Rolle spielen.“

Insgesamt wurden 2.500 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in Deutschland befragt: 70 Prozent davon per Telefon auf Basis einer repräsentativen Dual-Frame- Stichprobe, weitere 30 Prozent über ein repräsentatives Onlinepanel. Die Studie  wurde vom Institut G.I.M. in der Zeit vom 12. Februar bis zum 5. Mai 2024 durchgeführt. https://www.ard-zdf-medienstudie.de/

Montag, 16. September 2024

DMEXCO

DMEXCO-Umfrage: KI-Chatbots übernehmen Marktanteile klassischer Suchmaschinen

Immer mehr Deutsche nutzen KI-basierte Chatbots für die Recherche im Internet. Damit ergänzen oder ersetzen sie klassische Suchmaschinen. Besonders ausgeprägt ist die Nutzung der KI-basierten Such-Tools unter Fachkräften in Marketing und Kommunikation. Gleichzeitig intensivieren Marketeers ihre Maßnahmen, um ihre Marken auf ChatGPT & Co. besser auffindbar zu machen.
  • Arbeitnehmer:innen nutzen für ihre Internet-Recherche zunehmend KI-Bots wie ChatGPT
  • Als wichtigster Vorteil gegenüber Suchmaschinen gilt die Aufbereitung der Antworten
  • Parallel wird GAIO – KI-Chatbot-Optimierung – immer wichtiger

Klassische Suchmaschinen haben zwar nach wie vor eine dominante Stellung am Markt – immerhin nutzen 69 Prozent sie in erster Linie für die Web-Recherche (siehe Chart 1). 

Aber: Für jede fünfte Fachkraft (21,4%) in Marketing und Kommunikation sind KI-Chatbots bereits genauso vertraute Recherche-Tools wie Suchmaschinen. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Umfrage, die vom Marktforschungsunternehmen Civey im Auftrag der DMEXCO durchgeführt wurde. „Die Umfrageergebnisse machen deutlich, dass die Vormachtstellung der Suchmaschinen nicht in Stein gemeißelt ist. Zwar stehen wir noch am Anfang der Entwicklungen, aber gerade die Marketeers zeigen hier die zukunftsweisende Tendenz klar auf”, sagt Verena Gründel, Brand & Communications Director bei der DMEXCO.

Im Gegensatz dazu stehen unter Erwerbstätigen quer über alle Branchen klassische Suchmaschinen noch deutlich höher im Kurs. Unter ihnen suchen nur knapp 9 Prozent gleichermaßen mit klassischen Suchmaschinen und KI-basierten Chatbots (siehe Chart 2). Der Anteil derer, die Suchmaschinen bevorzugen, ist dort wiederum mit 72 Prozent etwas höher.


Befragt nach den Vorteilen, die KI-basierte Chatbots gegenüber Suchmaschinen wie Google haben, nennen die Marketingexpert:innen vor allem die Art der Antworten. 36 Prozent sehen in der Aufbereitung und der Zusammenfassung große Vorteile, 34 Prozent verweisen auf die Zeitersparnis und 17 Prozent die Möglichkeit zum Dialog. In detaillierten Erklärungen und personalisierten Antworten sehen 14 bzw. 11 Prozent ein Plus gegenüber den klassischen Suchmaschinen (siehe Chart 3).

Zu dem Bild passt, dass sich die Marketingbranche intensiv darum bemüht, ihre Dienstleistungen und Produkte in den Antworten von ChatGPT & Co. zu positionieren. Obwohl diese Disziplin noch recht neu ist und die Mechanismen und Algorithmen, denen sie unterliegt, nicht transparent sind, geben bereits knapp 24 Prozent an, hier aktiv zu sein (siehe Chart 4). Sie optimieren dafür Stichworte (21%), verbessern die Präsenz in sozialen Medien (17%) und arbeiten an einer besseren Struktur der Inhalte und der Darstellung aktueller Themen (beide 15%). „Man kann davon ausgehen, dass GAIO – Generative AI Optimization – bald so selbstverständlich sein wird wie SEO“, sagt Verena Gründel. „Jede Marketingabteilung sollte sich mittelfristig mit dem Thema auseinandersetzen. Vermutlich werden wir schon in Kürze auf GAIO spezialisierte Agenturen am Markt sehen.”

„In der bisherigen Logik der Suchmaschinen haben sich mit SEO und SEA zwei Disziplinen etabliert, bei denen die Spielregeln zumindest halbwegs transparent sind. Bei den KI-Systemen ist für Werbungtreibende und Marken nicht nachzuvollziehen, warum sie oder warum sie nicht bei den wenigen Empfehlungen zum Zug kommen. Deshalb ist Eile und Transparenz geboten, insbesondere da die Systeme bereits Antworten ausgeben“, unterstreicht Julian Simons, Vizepräsident des Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.

Zur Umfrage

Das Marktforschungsunternehmen Civey hat im Auftrag der DMEXCO zwischen dem 18. Juli und dem 15. August 2024 insgesamt 2.500 Erwerbstätige und 500 Fachkräfte in Marketing und Werbung online befragt.

Freitag, 13. September 2024

National Peanut Day

13. September: Tag der Erdnüsse

© National Peanut Board

Heute feiert Amerika den National Peanut Day - ein jährlicher Food Holiday, der den gesundheitlichen Nutzen und die kulinarische Vielfalt von Erdnüssen würdigt. Der Tag zielt darauf ab, das Bewusstsein für die gesundheitlichen Vorteile von Erdnüssen zu schärfen und Foodies anzuregen, Erdnüsse häufiger mit in ihren Ernährungsplan einzubinden. Ob als Snack, als Smoothie, ob als Teil einer Haupt- oder Zwischenmahlzeit - Erdnüsse sind immer eine "knackige" Wahl. Denn Peanuts sind eine prima Quelle für pflanzliches Protein und sie enthalten wichtige Vitamine und Mineralien wie Magnesium, Kalium und Vitamin E. Außerdem sind sie reich an Ballaststoffen und gesunden Fetten, die zu einem gesunden Ernährungsstil beitragen können.

Feiert Ihr den National Peanut Day? Dann gibt es hier zwei Rezepte für Euch, die einfach und schnell zuzubereiten sind!

Rosemary, Parmesan and Black Pepper Roasted Peanuts
© American Peanut Council
Peanut Butter Mousse
© American Peanut Council


Donnerstag, 12. September 2024

Hamburg Ballett

Demis Volpis erste Spielzeiteröffnung mit dem Hamburg Ballett: Premiere „The Times Are Racing“ (28.9.)

© Kiran West

Am 28. September eröffnet der neue Intendant des Hamburg Ballett, Demis Volpi, seine erste Spielzeit in der Hamburgischen Staatsoper. Mit dem vierteiligen Ballettabend „The Times Are Racing“, der Werke von Pina Bausch, Hans van Manen, Demis Volpi und Justin Peck vereint, lädt er das Publikum zu einem Streifzug durch 50 Jahre Ballettgeschichte ein.

Den Abend eröffnet Pina Bauschs „Adagio“, das Pina Bausch 1974 während ihrer zweiten Spielzeit am Tanztheater Wuppertal kreierte. Nach 50 Jahren wird das Stück nun erstmals seit der Uraufführung in Kooperation mit der Pina Bausch Foundation und der ehemaligen Bausch-Tänzerin Jo Ann Endicott rekonstruiert und auf die Bühne gebracht. Zu den Klängen des ersten Satzes aus Gustav Mahlers 10. Sinfonie entfaltet sich eine subtile, tief emotionale Choreografie, die in Bauschs unverkennbarer Ästhetik scheinbar alltägliche Begegnungen zu intensiven, dramatischen Momenten verdichtet.

Auf „Adagio“ folgt Hans van Manens preisgekrönte Choreografie „Variations for Two Couples“. Das 2012 entstandene Werk, ausgezeichnet mit dem renommierten Benois de la Danse, besticht durch eine raffinierte Kombination aus Minimalismus und technischer Virtuosität, gepaart mit Präzision und van Manens unvergleichlichem Gespür für Timing und Humor.

Mit seinem eigenen Stück „The thing with feathers“ aus dem Jahr 2023 präsentiert sich Demis Volpi dem Hamburger Publikum als Choreograf. Diese zu Richard Strauss' „Metamorphosen“ choreografierte Arbeit möchte ein für die heutigen Zeiten notwendiges Zeichen der Hoffnung zum Ausdruck bringen. Inspiriert von Emily Dickinsons Gedicht „‚Hope is the thing with feathers“, thematisiert das Werk das Spannungsfeld zwischen Melancholie und Optimismus und feiert die Stärke des Einzelnen in einer von Fürsorge und Zusammenhalt geprägten Gemeinschaft.

Den Abschluss des Abends bildet die europäische Erstaufführung von Justin Pecks „The Times Are Racing“. Das dynamische Stück, 2017 vom Hauschoreografen des New York City Ballet kreiert, führt vor, wie heutig Ballett sein kann – und das nicht nur, weil die Choreografie in Sneakers getanzt wird. Gespickt mit rasanten Stepptanzeinlagen, wird die Dynamik, Kraft und Vielseitigkeit des zeitgenössischen Tanzes spürbar.

Mit dieser vielfältigen Premiere verspricht Demis Volpi einen spannenden Auftakt seiner Intendanz und eröffnet zugleich einen Dialog zwischen Tradition und Moderne, zwischen Vergangenheit und Zukunft des Tanzes.

Mit Ausnahme von „The Times Are Racing”, bei welcher Dan Deacons energiegeladene Musik vom Band erklingt, werden alle Stücke des Abends vom Philharmonischen Staatsorchester Hamburg begleitet. Am Pult steht erstmals Vitali Alekseenok. Den Chefdirigenten der Deutschen Oper am Rhein verbindet eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit mit Demis Volpi.

Hamburg Ballett heißt neue Tänzer*innen herzlich willkommen

Mit der Premiere stehen erstmals auch die neuen Ensemblemitglieder des Hamburg Ballett auf der Bühne. Insgesamt zehn neue Tänzer*innen und sieben Aspirant*innen tanzen mit Beginn der Spielzeit 2024/2025 in den Reihen des Hamburg Ballett. Als Solist*innen kommen vom Ballett am Rhein Futaba Ishizaki, Charlotte Kragh und Daniele Bonelli in die Compagnie. Futaba Ishizaki ist dem hiesigen Publikum aus ihrer Zeit beim Hamburg Ballett von 2011 bis 2017 bekannt. Wie Futaba Ishizaki ist auch Charlotte Kragh eine ehemalige Schülerin der Ballettschule des Hamburg Ballett und tritt nun der Compagnie bei. Vor seinem bisherigen Engagement beim Ballett am Rhein absolvierte Daniele Bonelli die Ballettschule der Mailänder Scala. Das Corps de Ballet ergänzen die bisherigen Aspirant*innen Eleanor Broughton und Caspar Sasse sowie die ehemaligen Tänzer*innen des Bundesjugendballett Almudena Izquierdo und Moisés Romero. Vom Ballett am Rhein kommend, verstärken fortan Joaquin Angelucci, Jack Bruce und Evan l’Hirondelle das Corps de Ballet. Als neue Aspirant*innen heißt die Compagnie Bernadette Sinues, Hana Watanabe und Kohana Williams sowie Bruno Garibaldi, Javier Martínez, Filipe Rettore und Jakub Zouplna aus der Ballettschule des Hamburg Ballett und der Schule der Mailänder Scala willkommen. Die Biografien der neuen Tänzer*innen finden sich auf der Webseite des Hamburg Ballett.

A-Premiere
28. September 2024, 19.00 Uhr

B-Premiere
29. September 2024, 18.00 Uhr

Aufführungen
17., 18., 23., 24. Oktober 2024, jeweils 19.30 Uhr
sowie am 27. Oktober 2024, 15.00 und 19.00 Uhr

Gut Stockseehof

Save the date: Weihnachtsmarkt
Gut Stockseehof

Eine meine Lieblings-Lifestyle-Veranstaltungen ist der Weihnachtsmarkt auf Gut Stockseehof. Schon heute steht der Termin fest - also merkt Euch diese Daten schon mal vor. Ein Besuch lohnt sich! Sehen wir uns?

Dienstag, 3. September 2024

Neue Studie Witt-Gruppe

Neue Studie:
So liebt und lebt die Generation 50+ in Deutschland

„Männer nur noch ambulant, nicht mehr stationär“! 57 % der weiblichen Singles in der Altersgruppe zwischen 50 und 70 wünschen sich keine Beziehung 

Stillstand oder Neuanfang: Wie steht es um das Lebensgefühl und das Beziehungsleben der Generation 50+? Antworten darauf liefert die groß angelegte Witt-Studie, durchgeführt durch das rheingold Institut.

Die qualitative wie auch quantitative Untersuchung basiert auf 65 zweistündigen Tiefeninterviews und einer repräsentativen Online-Befragung von 1.061 Personen im Alter von 50 bis 70 Jahren.  

Die Generation 50+ liebt und lebt deutlich freier und kompromissloser als die Generationen gleichen Alters vor ihr. Besonders Frauen erleben in ihrer zweiten Lebenshälfte einen neuen Level der Emanzipation, verteidigen ihre neuen Freiräume und wollen nicht wieder in die Versorgerinnen-Rolle geraten. Daraus resultiert sowohl eine bemerkenswerte Lebendigkeit wie auch ein Aufbruch ins Unverbindliche. 57 % der weiblichen Singles in der Altersgruppe zwischen 50 und 70 wünschen sich keine Beziehung. Bei den männlichen Singles sind es nur 46 Prozent, die keine Beziehung wollen. Männer erweisen sich in der Beziehungssuche sogar als die größeren Romantiker. Während 81 Prozent der alleinstehenden Männer, die Liebe des Lebens suchen, sind es bei den vergleichbaren Frauen nur 73 Prozent. Insgesamt sind die Menschen, die in einer Beziehung sind, relativ zufrieden mit ihren Partnern und Partnerinnen, nur acht Prozent sind eher unzufrieden mit ihren Beziehungen. Sogar 63 Prozent sprechen von einer Liebesbeziehung.

Wichtig war es den Befragten beider Geschlechter, ihren eigenen Lebenssinn zu erfüllen und mehr als zuvor auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Die Generation 50+ ist damit auch eine Generation „Jetzt Ich!“. Dies sind zentrale Erkenntnisse der aktuellen Witt-Studie, durchgeführt durch das rheingold Institut, die das Lebensgefühl und das Beziehungsleben der Generation 50+ in Deutschland untersucht hat. Die Studie basiert auf 65 zweistündigen psychologischen Tiefeninterviews und einer repräsentativen Online-Befragung von 1.061 Personen im Alter von 50 bis 70 Jahren.

 

Witt-Studie rückt Generation 50+ in den Mittelpunkt

„Der zunehmende demografische Wandel führt dazu, dass ältere Bevölkerungsgruppen immer relevanter werden. Während alle über die Generation Z reden, konzentrieren wir uns daher auf die Generation 50+”, erklärt Patrick Boos, Vorsitzender der Geschäftsführung der Witt-Gruppe. „Um ein besseres Verständnis für deren Bedürfnisse zu bekommen, haben wir gemeinsam mit rheingold die große Witt-Studie aufgesetzt. Wir wollten wissenschaftlich fundiert herausfinden, wie die Generation 50+ denkt, wie sie liebt und lebt. Jetzt verstehen wir noch besser, was diese Generation wirklich braucht.“

Die Witt-Gruppe mit Sitz in Weiden ist vor allem bekannt durch die Marken Witt und heine und hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit ihrer Mode Frauen ab 50 in ihrer Selbstbejahung und Selbstbestimmtheit zu bestärken. „Wir wollen unseren Kundinnen die beste Zeit des Lebens mit ermöglichen”, so Boos. Mit der Studie schärft das Omnichannel-Unternehmen das Bewusstsein für die Lebensrealität dieser Generation, die in der Öffentlichkeit im Vergleich zu jüngeren Generationen eher weniger Beachtung erfährt.  

 

Frauen 50+: energiegeladen, offen und bereit für Neuanfänge

Besondere Experimentierfreude und Verwandlungsbereitschaft im Beziehungsleben zeigte der weibliche Teil der Generation „Jetzt Ich!“ Während Männer mehr auf die Partnerin fixiert scheinen, so sind Frauen tendenziell offener und unternehmen beispielsweise zahlreiche Freizeitaktivitäten mit Freundinnen und Freunden, Bekannten oder ihren Kindern. Männer machen die befragten Aktivitäten im Durchschnitt 6% häufiger mit ihren Partnerinnen und Partnern als die Frauen. Die Frauen verfügen dabei über stabilere soziale Netzwerke. 41% der Frauen stimmen der Aussage voll zu, dass sie sich auf ihre Freunde verlassen können (Männer 31 Prozent). Insgesamt beweist vor allem der weibliche Teil der Generation 50+ ein bemerkenswertes Energielevel und die Bereitschaft zu Neuanfängen in Beziehungen und anderen Bereichen des Lebens. „Ich bin wie Pippi Langstrumpf und mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“, sagte eine weibliche Probandin, 69 Jahre, im Interview.

 

Freiheit statt Verpflichtung: Frauen 50+ suchen Unverbindlichkeit 

„Wir wissen aus früheren Studien, dass sich gerade diese Generation der Frauen in ihren jüngeren Jahren in einem Multiperfektionszwang zwischen Partnerschaft, Familie und Beruf zerrieben hat“, kommentiert der Gründer des rheingold Instituts, Stephan Grünewald. Mit zunehmender Reife pochten sie nun auf ihre Unabhängigkeit und verteidigten ihre Freiräume, manche auch auf Kosten der Verweigerung einer neuen Partnerschaft. „Frauen in der zweiten Lebenshälfte setzen mehr als früher auf einen Aufbruch ins Unverbindliche“, so Grünewald. Das bedeutet, dass sie sich nicht mehr so stark festlegen oder fest binden möchten. Frei nach dem Motto „Männer nur noch ambulant, nicht mehr stationär“, wie eine Teilnehmerin im Interview festhält.

Männer kämpfen um den Erhalt des Status Quo, auch in Sachen Sexualität

Bei den Männern wird im Gegensatz zu den Frauen in vielen Bereichen weniger auf Entwicklung als auf „Halten“ gespielt. Sie versuchen, das Altern weit weg zu schieben und einen Status Quo an Vitalität, Mobilität und Flexibilität aufrechtzuerhalten. Dies gilt auch für die Wünsche nach Sexualität und die demonstrierte Potenz. Statt „Ich bin alt“ sagen die Männer eher: „Ich bin noch der Alte.“ Auch in der Sexualität wünschen sie sich mehr Anknüpfung an frühere Zeiten. Männer auf Beziehungssuche legen sehr viel Wert auf guten Sex (70 Prozent), während dies nur für 31 Prozent der Frauen Priorität hat. Auch haben sie dem Klischee entsprechend eher den Wunsch, eine jüngere Partnerin (Männer 58% vs. Frauen 30%) zu finden. 10 Prozent der 50-70-Jährigen nutzen Dating-Portale, vor allem Tinder und Finya.

Keine Flaute im Bett, aber gerne mehr

Insgesamt ist die Generation 50+ eine sexuell aktive Gruppe (nur 22 % geben an, gar keinen Sex zu haben), die sich durchaus auch noch mehr Sex wünscht. 49 % wünschen sich mehrmals im Monat oder häufiger Sex. Allerdings ist das nur für 30 % der Befragten Realität. Die Anzahl derjenigen, die keinen Sex haben, steigt jedoch mit dem Alter (50-54 Jahre = 15 %; 55-59 Jahre = 20 %; 60-64 Jahre = 26 %; 65-70 Jahre = 25 %).

 

Beziehungen: die Mehrheit spricht von Liebe

Insgesamt sind die Menschen, die in einer Beziehung sind, relativ zufrieden mit ihren Partnern und Partnerinnen, nur acht Prozent sind eher unzufrieden mit ihren Beziehungen. Sogar 63 Prozent sprechen von einer Liebesbeziehung, 25 Prozent von einer Mischung aus Zweck- und Liebesbeziehung. Nur vier Prozent bezeichnen ihre aktuelle Beziehung als reine Zweckbeziehung. Auch daran zeigt sich, dass die Generation 50+ keine Kompromisse mehr macht und nicht bereit ist, in einer unbefriedigenden Beziehung zu verharren.

 

Einsamkeit nicht das bestimmende Thema

Obwohl Einsamkeit in der Gesellschaft ein vieldiskutiertes Thema ist, so scheint es in der Generation 50+ nicht das bestimmende Thema zu sein. Nur 25 % der Befragten sagen, dass sie sich manchmal isoliert fühlen. Das Geschlecht oder das Alter spielen beim Thema Einsamkeit weniger eine Rolle, mehr der Eintritt in den Ruhestand – 30 Prozent der Ruheständler vs. 23 Prozent der Erwerbstätigen fühlen sich manchmal isoliert. Viel mehr fürchtet sich die Altersgruppe vor einer möglichen Einschränkung ihrer Autonomie.

 

Vielfalt an Möglichkeiten und Aufbruch ins Unverbindliche

In den zweistündigen Interviews wird deutlich, dass das Alter(n) für diese Generation in weite Ferne gerückt ist. Viele suchen aktiv nach neuen Möglichkeiten und Abenteuern. Teilweise experimentieren sie mit einem kompletten Bildwechsel und wollen das Feuer neu entfachen. So berichtet ein 67-jähriger Teilnehmer: „Ich will nochmal ein Comedy-Programm auf die Bühne bringen. Das hat mich nie losgelassen, aber irgendwie hatte ich mich bisher nie getraut.“ Eine 55-jährige plant, als Granny-Aupair ins Ausland zu gehen. Doch nicht immer müssen die Projekte dann auch in die Tat umgesetzt werden.

In einer Art Zwischen-Welt bleibt die Generation „Jetzt Ich!” beweglich und will sich nicht festlegen. Patchwork-Konstellationen, Fernbeziehungen oder die Beziehung ohne Zusammenwohnen, die Palette an Beziehungsgestaltung ist groß. „Diese Generation nimmt sich die Freiheit, tradierte Beziehungsbilder zu nutzen oder mit dem Aufbruch ins Unverbindliche das Puzzle des Lebens noch einmal neu zusammenzusetzen,” sagt Studienleiter Heiko Thomas. Im Unverbindlichen zu bleiben, verspreche dabei eine Vielfalt an Möglichkeiten – nicht nur bei neuen Paarbeziehungen.

 

Insbesondere Frauen 50+ fühlen sich jung

Vom Altsein grenzt sich die Generation „Jetzt Ich!“ zwischen 50 und 70 klar ab, die meisten fühlen sich stark, lebendig und mitten im Leben. Besonders die Frauen fühlen sich jung, ihr gefühltes Alter liegt im Schnitt acht Jahre unter ihrem biologischen Alter, gleich alte Männer fühlen sich sechs Jahre jünger. Gleichzeitig sind die Frauen aber auch großzügiger in der Bewertung anderer. Aus weiblicher 50+-Perspektive sind Menschen ab 72 Jahren alt, für Männer jedoch bereits ab 69.

 

Jugendwahn „Nein, danke!“ – Midlife-Chance statt Midlife-Crisis

Altsein beginnt für 74 Prozent der Befragten erst mit einem Verlust von Autonomie und starken körperlichen Einschränkungen. Insgesamt will die Generation zwar jugendlich wirken, befreit sich aber mehr und mehr vom Jugendwahn, der als zwanghafter Treiber an Bedeutung verliert. Die Generation 50+ steht mehrheitlich zu ihren Fältchen oder grauen Haaren und sieht sie nicht als Zeichen des Altseins (69 Prozent). Gleichzeitig wollen sie sich fit, vital und beweglich halten. 64% der Befragten geben an Sport zu treiben und sind mehrheitlich aktiv. Dabei sind ihre Aktivitäten sehr vielfältig und entsprechen nicht unbedingt dem Klischee. So spielen beispielsweise 38 % der Altersgruppe Videospiele. Neben Kochen, Lesen und Reisen gehen sie auch mit ihren Kindern auf Partys, machen Fallschirmsprünge oder kaufen sich Motorräder. Das klassische Bild der plötzlich auftretenden Midlife-Crisis scheint überholt, stattdessen wird diese Lebensphase als Midlife-Chance begriffen.

 

Biologisches Alter lässt sich schwer an Äußerlichkeiten festmachen

Insgesamt konnte man das Alter der Interviewten nur schwer schätzen. Jüngere Vertreter und Vertreterinnen der Generation wirkten manchmal bereits relativ alt, Ältere wirkten hingegen manchmal noch sehr jung. Vielen sieht man ihr biologisches Alter weder an der Kleidung noch an ihrem Aussehen und Auftreten an. Es scheint, als habe sich die Generation 50+ nicht nur in Partnerschaften, sondern auch von den Zwängen des Alters emanzipiert.
Eine 68-jährige Teilnehmerin fasste es zusammen: „Alter ist nur eine Zahl. Ich bin nur theoretisch alt.“

 

No-Go „Senior“

Begriffe wie „Silver Ager“ oder „Best Ager“ werden daher abgelehnt, „Senior und Seniorin“ gelten fast als Schimpfwort. Stattdessen identifizieren sich Befragte, wenn überhaupt, mit dem neutralen Begriff „Generation 50+“ (31%) oder auch einer Zugehörigkeit zu den „Baby Boomern“ (22%). Insgesamt fühlen sich die Probanden jedoch ihrer Generation zugehörig.

Zitat: „Wir als Generation haben das Konservative in uns, aber auch die Revolution gelebt: Wir sind eine geile Generation, die Jugend von heute beneidet uns um die wilden 70er!” (Frau, 67).

 

Die Studie identifiziert sechs unterschiedliche Typen in Beziehungen:

1. Die Bewahrer – „Loyalty Maintainers“

Diese Gruppe möchte bekannte Strukturen erhalten und in alten Bindungen bleiben, sie erinnert am ehesten an das Lebensgefühl früherer Generationen ihres Alters. Ihr Rollenverständnis ist eher traditionell. Sie schätzen Treue, stabile langjährige Beziehungen und verlässliche Freunde. Rituale sind wichtig in ihrem Tagesablauf. Kontinuität gibt ihnen Sicherheit im Leben, kann aber auch zu einem Festhalten an alten Mustern führen.

Ein 70-jähriger Teilnehmer beschreibt es so: „Ich habe nicht mehr die große Leidenschaft, aber ich bringe ihr mal Blumen mit als kleine Aufmerksamkeit.“

 

2. Die Minimierer – „Flatliner“

Kernfaktor ist bei dieser Gruppe die Reduktion. Sie reduzieren ihren Freundeskreis auf die wichtigsten Beziehungen und setzen auch bei Aktivitäten klare Prioritäten. Insgesamt wirken sie zufrieden mit ihrer Beziehung und suchen das Glück in kleinen Dingen. Flatliner machen es sich in der Beziehung wie in einem eigenen Reich bequem, das Leben ist eher langsam.

Ein Teilnehmer, 69, sagt: „Bei mir sind keine Wünsche offen. Ich mache was mir gefällt in kleinen Kreisen. Früher war ich auf der ganzen Welt unterwegs, jetzt suche ich das Glück in der Nähe.“

 

3. Die Halt-Suchenden – „Safety Cravers“

Diese Gruppe strebt nach bislang nicht vorhandener Stabilität und wollen die Sicherheit gerne erzwingen. Sie schätzen die Beziehung als Rückzugsort und machen auch insgesamt Halt im Leben. Ihre Erschöpfung ist spürbar, und sie wirken insgesamt älter. Diese Beziehungsform ist öfter bei Menschen zu finden, die Schicksalsschläge verarbeiten mussten. Sie haben kein großes Interesse an einem dynamischen Liebesleben, sondern eher an einer stabilen Partnerschaft, die ihr Leben insgesamt stabilisiert.

Zitat: „Ich freue mich auf den Ruhestand.“ (Frau, 55 Jahre)

 

4. Die Unverbindlichen – „Situationshipper“

In dieser Gruppe wird Unverbindlichkeit als Chance gesehen. Es gibt keine Intention, eine feste langfristige Beziehung aufzubauen. Die sporadischen Beziehungen sind oft kompromisslos und charakterisiert durch ein Nebeneinander. Vertreter und Vertreterinnen gehen ihren unterschiedlichen Interessen mit jeweils wechselnden Bekanntschaften nach. Neue Beziehungen wirken „lose“ und sind nicht von Dauer.

Eine 59-jährige Teilnehmerin erklärt: „Ich bin immer weniger bereit, Kompromisse einzugehen.“

 

5. Die ewig Jungen – „Youth Repeater“

Diese Gruppe möchte die Jugend nicht enden lassen. Sie gehen feiern, haben jüngere Freunde und nutzen Dating-Portale, um wechselnde Bekanntschaften zu machen. Insgeheim treibt sie eine Furcht vor Stillstand um. Sie sind oft nicht in stabilen, langjährigen Beziehungen und legen viel Wert auf Zeichen ihrer Vitalität wie jugendliches Aussehen, Sportlichkeit und Sex.

„Meine Freundinnen mit Mann und Kindern sind völlig eingeschlafen. So ein langweiliges Leben will ich gar nicht haben, ich bin glücklich mit meiner Fernbeziehung.“ (Frau, 50 Jahre).

 

6. Die Neustarter – „Second Lifers“

Diese Menschen erfinden sich, ihren Alltag und ihre Beziehungen neu und streben nach Selbstbestimmung. Vergangene Partnerschaften wurden zur Lehre, wie es nicht laufen sollte. Stattdessen wünschen sie sich Autonomie, Weiterentwicklung und neue Erfahrungen. Diese Beziehungsform ist öfter bei Frauen zu finden.

Eine 59-jährige Teilnehmerin betont: „Ich hätte gar keine Lust mehr, mein Leben mit jemandem zu teilen, ich bin froh, dass ich auch zu Hause machen kann, was ich will.“

Generation „Jetzt Ich!“ will ihr Leben genießen

„Die steigende Selbstbezüglichkeit der Generation 50+ ist auch ein Zeichen des Zeitgeistes. Krisen wie der Klimawandel, Kriege oder der Substanzverlust der deutschen Wirtschaft werden genauso verdrängt und vom eigenen Leben möglichst ferngehalten wie die Zeichen der eigenen Sterblichkeit”, sagt Stephan Grünewald. Dies korrespondiere mit einem gesamtgesellschaftlichen Erleben einer Nachspielzeit, die eine vermutlich unbequeme und anstrengende Zeitenwende noch möglichst lange hinauszögern wolle. Die Generation „Jetzt ich!“ liebe und lebe im Hier und Jetzt. Sie habe sich ein selbstbestimmtes Leben erkämpft und will es jetzt auch genießen.