Donnerstag, 12. September 2024

Hamburg Ballett

Demis Volpis erste Spielzeiteröffnung mit dem Hamburg Ballett: Premiere „The Times Are Racing“ (28.9.)

© Kiran West

Am 28. September eröffnet der neue Intendant des Hamburg Ballett, Demis Volpi, seine erste Spielzeit in der Hamburgischen Staatsoper. Mit dem vierteiligen Ballettabend „The Times Are Racing“, der Werke von Pina Bausch, Hans van Manen, Demis Volpi und Justin Peck vereint, lädt er das Publikum zu einem Streifzug durch 50 Jahre Ballettgeschichte ein.

Den Abend eröffnet Pina Bauschs „Adagio“, das Pina Bausch 1974 während ihrer zweiten Spielzeit am Tanztheater Wuppertal kreierte. Nach 50 Jahren wird das Stück nun erstmals seit der Uraufführung in Kooperation mit der Pina Bausch Foundation und der ehemaligen Bausch-Tänzerin Jo Ann Endicott rekonstruiert und auf die Bühne gebracht. Zu den Klängen des ersten Satzes aus Gustav Mahlers 10. Sinfonie entfaltet sich eine subtile, tief emotionale Choreografie, die in Bauschs unverkennbarer Ästhetik scheinbar alltägliche Begegnungen zu intensiven, dramatischen Momenten verdichtet.

Auf „Adagio“ folgt Hans van Manens preisgekrönte Choreografie „Variations for Two Couples“. Das 2012 entstandene Werk, ausgezeichnet mit dem renommierten Benois de la Danse, besticht durch eine raffinierte Kombination aus Minimalismus und technischer Virtuosität, gepaart mit Präzision und van Manens unvergleichlichem Gespür für Timing und Humor.

Mit seinem eigenen Stück „The thing with feathers“ aus dem Jahr 2023 präsentiert sich Demis Volpi dem Hamburger Publikum als Choreograf. Diese zu Richard Strauss' „Metamorphosen“ choreografierte Arbeit möchte ein für die heutigen Zeiten notwendiges Zeichen der Hoffnung zum Ausdruck bringen. Inspiriert von Emily Dickinsons Gedicht „‚Hope is the thing with feathers“, thematisiert das Werk das Spannungsfeld zwischen Melancholie und Optimismus und feiert die Stärke des Einzelnen in einer von Fürsorge und Zusammenhalt geprägten Gemeinschaft.

Den Abschluss des Abends bildet die europäische Erstaufführung von Justin Pecks „The Times Are Racing“. Das dynamische Stück, 2017 vom Hauschoreografen des New York City Ballet kreiert, führt vor, wie heutig Ballett sein kann – und das nicht nur, weil die Choreografie in Sneakers getanzt wird. Gespickt mit rasanten Stepptanzeinlagen, wird die Dynamik, Kraft und Vielseitigkeit des zeitgenössischen Tanzes spürbar.

Mit dieser vielfältigen Premiere verspricht Demis Volpi einen spannenden Auftakt seiner Intendanz und eröffnet zugleich einen Dialog zwischen Tradition und Moderne, zwischen Vergangenheit und Zukunft des Tanzes.

Mit Ausnahme von „The Times Are Racing”, bei welcher Dan Deacons energiegeladene Musik vom Band erklingt, werden alle Stücke des Abends vom Philharmonischen Staatsorchester Hamburg begleitet. Am Pult steht erstmals Vitali Alekseenok. Den Chefdirigenten der Deutschen Oper am Rhein verbindet eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit mit Demis Volpi.

Hamburg Ballett heißt neue Tänzer*innen herzlich willkommen

Mit der Premiere stehen erstmals auch die neuen Ensemblemitglieder des Hamburg Ballett auf der Bühne. Insgesamt zehn neue Tänzer*innen und sieben Aspirant*innen tanzen mit Beginn der Spielzeit 2024/2025 in den Reihen des Hamburg Ballett. Als Solist*innen kommen vom Ballett am Rhein Futaba Ishizaki, Charlotte Kragh und Daniele Bonelli in die Compagnie. Futaba Ishizaki ist dem hiesigen Publikum aus ihrer Zeit beim Hamburg Ballett von 2011 bis 2017 bekannt. Wie Futaba Ishizaki ist auch Charlotte Kragh eine ehemalige Schülerin der Ballettschule des Hamburg Ballett und tritt nun der Compagnie bei. Vor seinem bisherigen Engagement beim Ballett am Rhein absolvierte Daniele Bonelli die Ballettschule der Mailänder Scala. Das Corps de Ballet ergänzen die bisherigen Aspirant*innen Eleanor Broughton und Caspar Sasse sowie die ehemaligen Tänzer*innen des Bundesjugendballett Almudena Izquierdo und Moisés Romero. Vom Ballett am Rhein kommend, verstärken fortan Joaquin Angelucci, Jack Bruce und Evan l’Hirondelle das Corps de Ballet. Als neue Aspirant*innen heißt die Compagnie Bernadette Sinues, Hana Watanabe und Kohana Williams sowie Bruno Garibaldi, Javier Martínez, Filipe Rettore und Jakub Zouplna aus der Ballettschule des Hamburg Ballett und der Schule der Mailänder Scala willkommen. Die Biografien der neuen Tänzer*innen finden sich auf der Webseite des Hamburg Ballett.

A-Premiere
28. September 2024, 19.00 Uhr

B-Premiere
29. September 2024, 18.00 Uhr

Aufführungen
17., 18., 23., 24. Oktober 2024, jeweils 19.30 Uhr
sowie am 27. Oktober 2024, 15.00 und 19.00 Uhr

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