Montag, 24. November 2025

Hamburg Ballett: Romantic Evolution/s

PREMIERE ROMANTIC EVOLUTION/S

© Kiran West

Am Sonntag, dem 7. Dezember 2025, feiert das Hamburg Ballett die erste Premiere der laufenden Spielzeit. Mit dem zweiteiligen Ballettabend ROMANTIC EVOLUTION/S begegnen sich Vergangenheit und Gegenwart in einem poetischen Dialog: Der Abend spannt den Bogen vom ältesten überlieferten Ballett der Tanzgeschichte bis zu einer zeitgenössischen Uraufführung. Mit der Erstaufführung von August Bournonvilles La Sylphide und der neuen Kreation Äther von Erstem Solisten und Choreografen Aleix Martínez setzt das Hamburg Ballett ein künstlerisches Zeichen für die fortwährende Erneuerung der Kunstform Tanz und erinnert an eine Evolution, die seit fast zwei Jahrhunderten durch Neukreationen lebendig bleibt. So verbindet ROMANTIC EVOLUTION/S den Ursprung und die Gegenwart einer Kunstform, die sich durch stetige, kreative Impulse immer wieder selbst erneuert.

Die Wurzel des Romantischen Balletts
Eröffnet wird der Abend mit La Sylphide, dem ältesten vollständig erhaltenen Ballettwerk und einem der bedeutendsten Klassiker der Tanzgeschichte. Seit ihrer Uraufführung im Jahr 1836 gilt August Bournonvilles Choreografie als Inbegriff des romantischen Balletts. Die Geschichte des schottischen Bauern James, der sich am Tag seiner Hochzeit in eine geheimnisvolle Sylphide verliebt und ihr in den Wald folgt, ist eine zeitlose Erzählung über Sehnsucht, Versuchung und Verlust. Zwischen Mensch und Natur, Realität und Traum entfaltet sich eine symbolische Welt, in der die feenhaften Sylphiden – Sinnbilder für Leichtigkeit und Geistigkeit – die Bühne in schwebende Poesie verwandeln. Die klassische Ästhetik und die ikonisch weiß-luftigen Kostümen der Sylphiden haben nicht nur den romantischen Stil der Kunstform Ballett maßgeblich geprägt, sondern begeistern bis heute das Publikum weltweit. 

Die Einstudierung des Ballettklassikers übernehmen Frank Andersen, ehemaliger Direktor des Königlich Dänischen Balletts, gemeinsam mit Eva Kloborg. Beide zählen zu den führenden international anerkannten Spezialisten für das Werk Bournonvilles. Andersen und Kloborg haben den unverwechselbaren Stil aus direkter tänzerischer Überlieferung erlernt: von Künstler:innen, die selbst von jenen ausgebildet wurden, die einst mit Bournonville gearbeitet und seine Rollen getanzt haben. Auf Einladung von Lloyd Riggins, selbst ehemaliger Erster Solist des Königlich Dänischen Balletts, geben Andersen und Kloborg diese lebendige Tradition nun an die Tänzer:innen des Hamburg Ballett weiter, damit die Hamburger Erstaufführung dem fast 200 Jahre alten Original so authentisch wie möglich begegnet.

Zeitgenössisches Echo
Der zweite Teil des Abends präsentiert Äther, eine Uraufführung von Aleix Martínez. Im Auftrag von Ballettdirektor Lloyd Riggins, reflektiert Martínez über diverse Themen in Zusammenhang mit La Sylphide und setzt seine Überlegungen in einer neuen, zeitgenössischen Schöpfung um: 

„Dieses Werk ist im Wesentlichen eine Hommage an die Natur, eine Reflexion über die Beziehung der Menschheit zu ihrer Heimat, Mutter Erde, und unsere Traditionen, Ritualen, Fabeln und Geschichten, die damit verbunden sind. Wir alle sind Wanderer auf diesem Planeten, aber derzeit zerstören wir ihn,“ sagt der katalanische Choreograf. 

Die Musik von Pēteris Vasks und Arvo Pärt verleiht dem Werk eine spirituell-zeitlose Atmosphäre. Auch das poetische und sinnbildliche Bühnenbild stammt von Aleix Martínez, die Kostüme entstehen in Zusammenarbeit mit Lennart Radtke. Radtke, der seine Ausbildung an der Ballettschule des Hamburg Ballett absolvierte, später acht Jahre in der Compagnie tanzte und anschließend beim Ballet de Monte Carlo engagiert war, arbeitet heute erfolgreich als Designer für Brautmode in Nizza. Seine Kreationen verbinden Eleganz, Leichtigkeit und eine tiefe Verbundenheit mit der Welt des Tanzes. Für das Hamburg Ballett gestaltet er erstmals Kostüme – und schlägt damit eine ästhetische Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.   

ROMANTIC EVOLUTION/S
Ballettabend mit Werken von August Bournonville und Aleix Martínez

La Sylphide – Erstaufführung
Choreografie: August Bournonville
Musik: Herman Severin Løvenskjold
Inszenierung und Einstudierung: Frank Andersen, Eva Kloborg
Bühne und Kostüme: Mikael Melbye
Licht: Jesper Kongshaug
Ballettmeister: Sebastian Kloborg
Ballettmeisterin: Anne-Marie Vessel-Schlüter

Äther – Uraufführung
Choreografie: Aleix Martínez
Musik: Pēteris Vasks, Arvo Pärt
Bühnenbild: Aleix Martínez
Kostüme: Lennart Radtke

A-Premiere
7. Dezember 2025, 18.00 Uhr

B-Premiere
9. Dezember 2025, 19.30 Uhr

Aufführungen
12., 16., 17. Dezember 2025, jeweils 19.30 Uhr
sowie 8., 9. Januar, 5., 6., 12. Februar 2026, jeweils 19.30 Uhr
und 4. Juli 2026, 20.00 Uhr

Solist:innen und Ensemble des Hamburg Ballett
Musikalische Leitung: Markus Lehtinen
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg