PREMIERE ROMANTIC EVOLUTION/S
![]() |
| © Kiran West |
Am Sonntag, dem 7. Dezember 2025, feiert das Hamburg Ballett die erste Premiere der laufenden Spielzeit. Mit dem zweiteiligen Ballettabend ROMANTIC EVOLUTION/S
begegnen sich Vergangenheit und Gegenwart in einem poetischen Dialog:
Der Abend spannt den Bogen vom ältesten überlieferten Ballett der
Tanzgeschichte bis zu einer zeitgenössischen Uraufführung. Mit der
Erstaufführung von August Bournonvilles La Sylphide und der neuen Kreation Äther
von Erstem Solisten und Choreografen Aleix Martínez setzt das Hamburg
Ballett ein künstlerisches Zeichen für die fortwährende Erneuerung der
Kunstform Tanz und erinnert an eine Evolution, die seit fast zwei
Jahrhunderten durch Neukreationen lebendig bleibt. So verbindet ROMANTIC EVOLUTION/S den Ursprung und die Gegenwart einer Kunstform, die sich durch stetige, kreative Impulse immer wieder selbst erneuert.
Die Wurzel des Romantischen Balletts
Eröffnet wird der Abend mit La Sylphide,
dem ältesten vollständig erhaltenen Ballettwerk und einem der
bedeutendsten Klassiker der Tanzgeschichte. Seit ihrer Uraufführung im
Jahr 1836 gilt August Bournonvilles Choreografie als Inbegriff des
romantischen Balletts. Die Geschichte des schottischen Bauern James, der
sich am Tag seiner Hochzeit in eine geheimnisvolle Sylphide verliebt
und ihr in den Wald folgt, ist eine zeitlose Erzählung über Sehnsucht,
Versuchung und Verlust. Zwischen Mensch und Natur, Realität und Traum
entfaltet sich eine symbolische Welt, in der die feenhaften Sylphiden –
Sinnbilder für Leichtigkeit und Geistigkeit – die Bühne in schwebende
Poesie verwandeln. Die klassische Ästhetik und die ikonisch
weiß-luftigen Kostümen der Sylphiden haben nicht nur den romantischen
Stil der Kunstform Ballett maßgeblich geprägt, sondern begeistern bis
heute das Publikum weltweit.
Die Einstudierung des Ballettklassikers
übernehmen Frank Andersen, ehemaliger Direktor des Königlich Dänischen
Balletts, gemeinsam mit Eva Kloborg. Beide zählen zu den führenden
international anerkannten Spezialisten für das Werk Bournonvilles.
Andersen und Kloborg haben den unverwechselbaren Stil aus direkter
tänzerischer Überlieferung erlernt: von Künstler:innen, die selbst von
jenen ausgebildet wurden, die einst mit Bournonville gearbeitet und
seine Rollen getanzt haben. Auf Einladung von Lloyd Riggins, selbst
ehemaliger Erster Solist des Königlich Dänischen Balletts, geben
Andersen und Kloborg diese lebendige Tradition nun an die Tänzer:innen
des Hamburg Ballett weiter, damit die Hamburger Erstaufführung dem fast
200 Jahre alten Original so authentisch wie möglich begegnet.
Zeitgenössisches Echo
Der zweite Teil des Abends präsentiert Äther,
eine Uraufführung von Aleix Martínez. Im Auftrag von Ballettdirektor
Lloyd Riggins, reflektiert Martínez über diverse Themen in Zusammenhang
mit La Sylphide und setzt seine Überlegungen in einer neuen, zeitgenössischen Schöpfung um:
„Dieses
Werk ist im Wesentlichen eine Hommage an die Natur, eine Reflexion über
die Beziehung der Menschheit zu ihrer Heimat, Mutter Erde, und unsere
Traditionen, Ritualen, Fabeln und Geschichten, die damit verbunden sind.
Wir alle sind Wanderer auf diesem Planeten, aber derzeit zerstören wir
ihn,“ sagt der katalanische Choreograf.
Die Musik von Pēteris Vasks
und Arvo Pärt verleiht dem Werk eine spirituell-zeitlose Atmosphäre.
Auch das poetische und sinnbildliche Bühnenbild stammt von Aleix
Martínez, die Kostüme entstehen in Zusammenarbeit mit Lennart Radtke.
Radtke, der seine Ausbildung an der Ballettschule des Hamburg Ballett
absolvierte, später acht Jahre in der Compagnie tanzte und anschließend
beim Ballet de Monte Carlo engagiert war, arbeitet heute erfolgreich als
Designer für Brautmode in Nizza. Seine Kreationen verbinden Eleganz,
Leichtigkeit und eine tiefe Verbundenheit mit der Welt des Tanzes. Für
das Hamburg Ballett gestaltet er erstmals Kostüme – und schlägt damit
eine ästhetische Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
ROMANTIC EVOLUTION/S
Ballettabend mit Werken von August Bournonville und Aleix Martínez
La Sylphide – Erstaufführung
Choreografie: August Bournonville
Musik: Herman Severin Løvenskjold
Inszenierung und Einstudierung: Frank Andersen, Eva Kloborg
Bühne und Kostüme: Mikael Melbye
Licht: Jesper Kongshaug
Ballettmeister: Sebastian Kloborg
Ballettmeisterin: Anne-Marie Vessel-Schlüter
Äther – Uraufführung
Choreografie: Aleix Martínez
Musik: Pēteris Vasks, Arvo Pärt
Bühnenbild: Aleix Martínez
Kostüme: Lennart Radtke
A-Premiere
7. Dezember 2025, 18.00 Uhr
B-Premiere
9. Dezember 2025, 19.30 Uhr
Aufführungen
12., 16., 17. Dezember 2025, jeweils 19.30 Uhr
sowie 8., 9. Januar, 5., 6., 12. Februar 2026, jeweils 19.30 Uhr
und 4. Juli 2026, 20.00 Uhr
Solist:innen und Ensemble des Hamburg Ballett
Musikalische Leitung: Markus Lehtinen
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
