Freitag, 30. Mai 2025

NABU - Stunde der Gartenvögel

Amsel, Drossel, Fink und Star – alle sind nicht mehr da
© F. Hecker

Bei der "Stunde der Gartenvögel" 2025 setzt sich der Abwärtstrend der gesichteten Vögel pro Garten deutlich fort, auch in Hamburg. Amsel und Haussperling werden in Hamburg seltener beobachtet.

In Deutschlands Gärten und Parks piept und zwitschert es immer weniger. Bei der bundesweiten "Stunde der Gartenvögel" am zweiten Maiwochenende wurden im Schnitt nur noch 28,45 Vögel pro Garten gezählt. In Hamburg beträgt der Durchschnitt sogar nur 21,5 Vögel pro Garten. Bundesweit ist dies ein deutlicher Abfall zu 2024, wo es noch knapp 30 waren. Vor zehn Jahren wurden sogar noch 36 Vögel pro Garten gesichtet, 2021 waren es 33 Vögel. In Hamburg gab es vor 10 Jahren noch 27,2 Vögel pro Garten. 

© F. Hecker

Dass die Zahl der gesichteten und gemeldeten Vögel immer weiter abnimmt, ist für NABU-Vogelschutzexperten Martin Rümmler keine Überraschung. „Neben Einzeleffekten wie die Verbreitung von Krankheiten für bestimmte Arten haben viele Populationen, die in unsere Städte und Dörfer kommen, mit fehlender Nahrung, Hitze, Trockenheit und anderen Problemen zu kämpfen“, sagt Rümmler, „Wenn es weniger Biodiversität auf unseren Äckern, am Waldrand, in Gärten gibt, fehlt immer mehr Vögeln die Nahrung, der Nistplatz, der Lebensraum.“  

© F. Hecker
Bei der Zählung stand die Amsel besonders im Fokus. Hier bestand der Verdacht, dass das in einigen Regionen im vergangenen Sommer wieder stark aufgetretene Usutu-Virus sich bei den Sichtungen bemerkbar machen könnte. „Das scheint sich leider zu bewahrheiten“, so Rümmler, „Im vergangenen Jahr wurden uns vor allem aus Norddeutschland mehr Verdachtsfälle zu Infektionen mit dem Virus gemeldet als bisher. Dort wurden jetzt bei der Vogelzählung im Mai deutlich weniger Amseln pro Garten gemeldet.“ Dieser Trend bestätigt sich auch in Hamburg, wenn auch weniger ausgeprägt. Hier haben die Sichtungen um 8% abgenommen im Vergleich zum Vorjahr.

Eine Infektion mit dem tropischen Virus verläuft bei Amseln häufig tödlich, was den Bruterfolg im Vorjahr deutlich beeinflusst haben kann und sich nun offenbar in den verminderten Sichtungen niederschlägt. Negativer Spitzenreiter ist Schleswig-Holstein mit 31 Prozent weniger Amseln im Vergleich zum Vorjahr. In Niedersachsen sind es 27 Prozent weniger Amselsichtungen, ebenso wie in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Vogelzählung des NABU fand bereits zum 21. Mal statt. Die NABU-Ornithologen können sich dank der zahlreichen engagierten Teilnehmenden ein gutes Bild der Bestandtrends über die Jahre machen. Bei der diesjährigen "Stunde der Gartenvögel" haben über 57.000 Menschen mitgemacht und Vögel aus mehr als 39.000 Gärten und Parks in ganz Deutschland gemeldet. In Hamburg nahmen 1.041 Menschen teil und zählten in 545 Gärten insgesamt 14.904 Vögel. Hier belegten Amsel, Kohlmeise und Blaumeise die drei ersten Plätze. Einen deutlichen Negativtrend gibt es bei den Haussperlingen in Hamburg. Ihr Rückgang betrug 21% im Vergleich zu 2024, wohingegen der Feldsperling wieder öfter gesichtet wurde.

Ergebnisse nach Bundesländern: www.NABU.de/gartenvoegel-auswertung

Mittwoch, 28. Mai 2025

Hamburg Ballett

Programmänderung "Demian" – "Surrogate Cities"
 

Das Hamburg Ballett befindet sich momentan in einer Phase des Wandels in eine neue Ära. Im Zuge dieses Neubeginns kommt es naturgemäß zu Veränderungen und intensiven Auseinandersetzungen mit bestehenden Strukturen.

Ziel ist es, dem angestoßenen Prozess und den damit verbundenen Fragestellungen die Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen, die ihnen gebührt, um aus diesem Prozess gestärkt hervorzugehen. Dieser Weg erfordert Zeit, Dialog und einen verantwortungsvollen Umgang. Gleichzeitig gilt es, den hohen künstlerischen Anspruch des Choreografen, des Ensembles und des Publikums zu erfüllen sowie dem Engagement aller Mitwirkenden an die Neukreation „Demian“ gerecht zu werden.

Daher hat sich Demis Volpi für eine Programmänderung entschieden und verlegt die für den 6. Juli 2025 geplante Uraufführung von "Demian" auf den 7. Dezember 2025. Stattdessen erwartet das Publikum als neue Produktion zur Eröffnung der 50. Hamburger Ballett-Tage am 6. Juli 2025 die vorgezogene Premiere von "Surrogate Cities", die ursprünglich als erste Premierenproduktion der Spielzeit 2025/26 angesetzt war.


Das Ballett in der Choreografie von Demis Volpi, das sich ganz um den vibrierenden Kosmos Stadt dreht, feierte im April 2024 Premiere beim Ballett am Rhein. Basierend auf Heiner Goebbels' gleichnamiger Komposition fand das Werk gerade durch seine gewaltige und vielschichtige Musik, die abwechslungsreiche Choreografie und bildgewaltige visuelle Gestaltung beim Publikum großen Anklang.

Demis Volpi über die Programmänderung:
„Ich bedauere es sehr, die Arbeit an „Demian“ unterbrechen zu müssen – insbesondere nach den zahlreichen positiven Rückmeldungen des Publikums am vergangenen Sonntag bei der Ballett-Werkstatt. Dennoch ist es in der aktuellen Situation die richtige Entscheidung. Der Wechsel zur bereits bestehenden Produktion „Surrogate Cities“ erlaubt es mir, mehr Zeit und Kapazitäten für die Klärung der aktuellen Themen zu haben. Die Tänzerinnen, Tänzer und das gesamte Team haben großartige Arbeit an „Demian“ geleistet, wofür ich sehr dankbar bin. Ich freue mich schon jetzt darauf, im Herbst daran anzuknüpfen und das Werk im Dezember zur Uraufführung zu bringen.“

Karteninhaber*innen, die bereits Tickets für „Demian“ oder „Surrogate Cities“ erworben haben, werden zeitnah vom Kartenservice der Hamburgischen Staatsoper kontaktiert und müssen aktuell nichts weiter tun. Trotz der Produktionsänderung behalten die Karten ihre Gültigkeit für den jeweiligen Vorstellungstag. Die Tickethotline der Hamburgischen Staatsoper ist erreichbar unter +49 (0)40 35 68 68.

„Surrogate Cities“
Ballett von Demis Volpi
Premiere am 6. Juli 2025, um 18.00 Uhr
Weitere Vorstellungen am 8. und 16. Juli, jeweils 19.30 Uhr sowie am 19. Juli um 20.00 Uhr