Montag, 11. März 2024

Staatsoper Hamburg

Die Spielzeit 2024/25 der Staatsoper Hamburg

Georges Delnon, Intendant der Staatsoper Hamburg, und Kent Nagano, Hamburgischer Generalmusikdirektor und Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg, stellten in heutiger Pressekonferenz die Opernspielzeit und Konzertsaison 2024/25 vor.

Fünf Neuproduktionen und eine Uraufführung auf der großen Bühne, zwei Uraufführungen in der opera stabile, zwei weitere Uraufführungen, darunter die opera piccola auf Kampnagel, sowie 28 Werke aus dem reichhaltigen Repertoire, die Italienischen Opernwochen, die Reihe der THE ART OF-Soloabende, das dreißigjährige Jubiläum des Internationalen Opernstudios und einiges mehr präsentiert die Staatsoper Hamburg in der Spielzeit 2024/25.

„Die Staatsoper Hamburg ist eines der weltgrößten Repertoirehäuser. In den vergangenen neun Spielzeiten lag ein wichtiger Schwerpunkt unserer künstlerischen Planungen deshalb auf der Erneuerung des umfangreichen Repertoires, auf spannenden Regiehandschriften und natürlich auf herausragenden Besetzungen. Daneben galt es aber auch immer wieder Raum für Neues zu schaffen, zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten ans Haus zu holen und unserem Publikum heutiges zeitgenössisches Musiktheater zu präsentieren. In der Spielzeit 2024/25 werden sich in diesem Sinne mehrere Kreise schließen. Herzstück der Oper bleiben immer unsere großen Kollektive: Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, der Chor der Hamburgischen Staatsoper und das Solistenensemble. Wir sind sehr stolz auf die große Qualität, die sie in den vergangenen Jahren immer wieder mit Spitzenleistungen unter Beweis gestellt haben“, so Staatsopernintendant Georges Delnon zur Spielplanpräsentation 2024/25.

Premieren auf der großen Bühne

Für die Saisoneröffnung am 21. September 2024 wird Calixto Bieito mit dem Tryptichon Trionfi noch einmal an die Staatsoper zurückkehren. Die musikalische Leitung hat Kent Nagano. Mit den Carmina Burana hat Carl Orff eines der populärsten Werke des 20. Jahrhunderts geschrieben. Eine besondere Mischung aus überwältigendem Chorklang, volkstümlichen Anleihen und mitreißender Rhythmik. Zusammen mit Trionfo di Afrodite und Catulli carmina ergeben sie das Tryptichon Trionfi.

Mit Der Freischütz von Carl Maria von Weber wird am 17. November 2024 schließlich die letzte von pandemischen Verschiebungen betroffene Produktion endlich auf die Bühne kommen und eine große Lücke im Repertoire schließen. Regie führt Andreas Kriegenburg, die musikalische Leitung hat Yoel Gamzou. Als Max ist Maximilian Schmitt zu erleben, als Agathe Julia Kleiter.

Nach ihren großen Erfolgen mit Elektra und Salome werden Dmitri Tcherniakov und Kent Nagano ihre Strauss-Trilogie mit Ariadne auf Naxos am 26. Januar 2025 vollenden. Strauss und sein kongenialer Librettist Hugo von Hofmannsthal erschufen mit dem Werk eine hintergründige wie musikalisch überwältigende Reflexion über das Leben und die Kunst, den Wert der Kultur und die Bedingungen, unter denen sie bisweilen stattfinden muss. Als Zerbinetta ist Nadezhda Pavlova besetzt, als Primadonna/Ariadne Anja Kampe und als Komponist Yury Mynenko.

Die Serie von Mozart-Produktionen unter der musikalischen Leitung von Adam Fischer wird mit einem besonderen Projekt ihren Abschluss finden. Mitridate, re di Ponto war Mozarts erster großer Opernerfolg und bildet am 23. Februar 2025 den Abschluss unserer großen, 10 Spielzeiten umspannenden Mozart-Serie. Es inszeniert Birgit Kajtna-Wönig. Ausgehend von dem ursprünglichen Charakter der opera seria, bei der die Rezitative die eigentliche Handlung darstellen, während in den Arien die Musik ganz im Vordergrund steht, präsentieren sich Orchester und Sängerinnen und Sänger gemeinsam auf der Bühne.

Es wird ein Wiedersehen mit Karin Beier geben, die Maria Stuarda von Gaetano Donizetti am 26. März 2025 auf die Bühne bringt. Die musikalische Leitung hat Antonino Fogliani. Das Königinnen-Drama Maria Stuarda ist die Premiere der Italienischen Opernwochen 2025 an der Hamburgischen Staatsoper. Ermonela Jaho ist in der Titelpartie zu erleben. Barno Ismatullaeva, die in Hamburg erst kürzlich als Norma debütierte, verkörpert ihre Gegenspielerin Elisabetta. Mit Long Long als Roberto konnte ein weiterer Shooting-Star verpflichtet werden.

Am Ende der Saison weist eine Neuproduktionen in die Zukunft: Unsuk Chin, eine der wichtigsten Komponistinnen der Gegenwart und diesjährige Preisträgerin des Ernst von Siemens Musikpreises, wird die Oper Die dunkle Seite des Mondes komponieren, deren Uraufführung am 18. Mai 2025 unter der musikalischen Leitung von Kent Nagano die letzte Premiere im Großen Haus unter dieser Intendanz sein wird. Es inszeniert das Künstlerkollektiv Dead Centre.


Weitere Uraufführungen und die opera piccola

Wie in jeder Spielzeit wird es eine Opernstudio-Produktion in der opera stabile geben. Diesmal ist es die Uraufführung von Dollhouse von Clemens K. Thomas am 29. November 2024. Die Oper entsteht im Rahmen des Opernstipendiums der Claussen-Simon-Stiftung im Förderprogramm Dissertation Plus. Inszenieren wird sie Alicia Geugelin, die zu den vielversprechenden Regisseurinnen der jüngeren Generation gehört. Die musikalische Leitung hat Rupert Burleigh.

Eine weitere Uraufführung ist das szenische Projekt Despot von Dieter Sperl (Text) und Gordon Kampe (Musik) nach Originalzitaten eines russischen Präsidenten. Die Premiere der Uraufführung unter Mitwirkung von Georg Nigl ist am 25. Januar 2025 in der opera stabile.

Die Illusionen des William Mallory ist eine Oper von Rodolphe Bruneau-Boulmier über Aufstieg und Fall eines Underdogs in Anlehnung an eine wahre Begebenheit (Text von Inge Klöpfer). Die musikalische Leitung hat Kent Nagano, es inszeniert Georges Delnon. Daten der Uraufführung und Vorstellungen sowie der Spielort werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.


Die opera piccola der kommenden Spielzeit ist mit Frühlings Erwachen ebenfalls eine Uraufführung. Premiere ist am 19. Juni 2025 auf Kampnagel. Der Hamburger Komponist Ludger Vollmer vertont das Libretto, das auf dem berühmten Drama Frühlings Erwachen von Frank Wedekind basiert. Es inszeniert Neco Celik. Nicht nur im Publikum, auch auf der Bühne werden viele junge Menschen stehen: Sänger:innen und Musiker:innen der Ensembles von TheYoungClassX werden zusammen mit den Profis der Staatsoper auf der Bühne stehen. Die Reihe opera piccola wird unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper. Die Produktion wird ermöglicht durch die Michael Otto Stiftung. Mit Frühlings Erwachen endet die Opernspielzeit 2024/25.


Italienische Opernwochen und THE ART OF

Ein Höhepunkt im Frühjahr sind seit Jahren die Italienischen Opernwochen – dies von Beginn an maßgeblich mit Unterstützung der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper. Vom 8. März bis 19. April 2025 werden sie so umfangreich wie nie zuvor: sieben Opern sind hier in Bestbesetzungen zu erleben und bilden ein wahres Opern-Festival, rund sechs Wochen lang präsentiert die Staatsoper italienische Opern in Starbesetzung. Mit Maria Stuarda als Neuproduktion der Opernwochen 2025 freuen wir uns auf Ermonela Jaho in der Titelpartie sowie Barno Ismatullaeva und Long Long. Weitere sechs Repertoirestücke stehen auf dem Programm: Als Don Pasquale gibt Roberto Frontali sein Rollen-Debut. Als Ernesto ist Jack Swanson zu erleben, der die Rolle vorher an der MET singen wird. Als Norina ist Sydney Mancasola besetzt. Rigoletto ist Amartuvshin Enkhbat, Piero Pretti gibt sein Haus-Debut als Duca. Ensemblemitglied Katharina Konradi debütiert als Gilda. Puccinis La Fanciulla del West steht endlich wieder auf dem Spielplan: Stars wie Gregory Kunde (Rollen-Debut als Dick Johnson), Ambrogio Maestri und Anna Pirozzi (Haus- und Rollen-Debut als Minnie) sind unter der Leitung von Paolo Carignani zu erleben. Il Trovatore ist noch einmal zu sehen und hier freuen wir uns ganz besonders auf das lang erwartete Rollen-Debut von Olga Peretyatko als Leonora. Falstaff ist ebenfalls wieder auf dem Programm, u.a. mit Simon Keenlyside als Ford – in dieser Rolle war er 2023 u.a. in Salzburg zu erleben. Mit Danielle de Niese als Alice Ford und Christopher Purves in der Titelpartie sind zwei weitere Stars zu erleben. Mit La Traviata enden die Italienischen Opernwochen. Als Violetta konnten wir Vera-Lotte Boecker gewinnen. Die Preisträgerin des Deutschen Theaterpreis Der Faust 2023 und Sängerin des Jahres 2022 (Opernwelt) wird in der Partie ihr Rollen-Debut bei uns geben. Oleksiy Palchykov gibt sein Rollen-Debut als Alfredo.

Während sich bei den Italienischen Opernwochen 2025 viele große Stimmen versammeln, fokussiert sich in den Solo-Abenden THE ART OF alles auf einzelne Ausnahmeerscheinungen der Opernwelt. In 2024/25 werden zwei Sänger*innen von Weltformat und ihre Gesangskunst in den Mittelpunkt gestellt: Die gefeierte Sopranistin und Wagner-Star Lise Davidsen wird am 18. Januar 2025 mit einem ihrer seltenen Gala-Konzerte vom Philharmonischen Staatsorchester begleitet. Der legendäre walisische Bassbariton Sir Bryn Terfel präsentiert am 23. März 2025 u.a. Lieder von Schubert, Schumann, Debussy sowie Musik aus seinem Heimatland, begleitet von Harfe und Klavier.

Produktionen und Besetzungen

In der Spielzeit 2024/25 zeigt die Staatsoper Hamburg noch einmal zahlreiche wichtige Produktionen, die in den letzten Jahren entstanden sind, sowie ältere Klassiker. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hier auf den Opern Mozarts: Sechs seiner Werke sind über die Spielzeit verteilt zu erleben, darunter die gesamte da-Ponte-Trilogie mit Le Nozze di Figaro, Don Giovanni und Così fan tutte. Mit Der fliegende Holländer, Parsifal und Ruth Berghaus’ legendärem Tristan und Isolde zeigt die Staatsoper 2024/25 drei ausgewählte Wagner-Opern. Natürlich dürfen auch Klassiker des französischen und italienischen Repertoires nicht fehlen: Les Contes d‘Hoffmann, Carmen, Manon, Tosca und viele mehr stehen auf dem Programm.

Alle diese Werke wurden mit herausragenden Besetzungen versehen. Einige bekannte Stars kehren zurück an die Dammtorstraße, es können auch herausragende Hausdebüts verzeichnet werden: Als Don José (Carmen) ist Shooting-Star Vittorio Grigolo zu erleben. Als Manon kehrt Elsa Dreisig noch einmal an die Staatsoper zurück. In einer weiteren Serie von Les Contes d’Hoffmann verkörpert Bernard Richter die Titelpartie. Ein besonderes Debut gibt hier unser Ensemble-Mitglied Elbenita Kajtazi als Antonia. Das italienische Repertoire wartet auch abseits der Opernwochen mit einigen Highlights auf: Als Rodolfo in La Bohème wird mit Freddie de Tommaso einer der sensationellsten Puccini-Tenöre der jungen Generation endlich sein Haus-Debut geben. Yaritza Véliz ist als Mimì zu hören (ebenfalls Haus-Debut). Tosca ist mit Maria Agresta, Michael Fabiano (Hamburg-Debut) und Gabriele Viviani herausragend besetzt. In Luisa Miller sind Stars wie Adam Palka, Selene Zanetti und George Gagnidze zu erleben; Brindley Sherratt gibt sein Hamburg-Debut. Drei Wagner-Opern hat die Staatsoper in Bestbesetzung zu bieten: Der fliegende Holländer wird verkörpert von Tomasz Konieczny, der spätestens seit seinem Bayreuth-Debut 2018 zu den gefragtesten Wagner-Interpreten weltweit gehört. Auch Wagners Parsifal steht wieder auf dem Programm. In der Titelpartie wird Benjamin Bruns sein Rollen-Debut geben an der Seite von Iréne Theorin in der Rolle der Kundry. Am Ende der Spielzeit steht Tristan und Isolde auf dem Spielplan: Catherine Foster, die zuletzt hier als Turandot für Aufsehen sorgte, singt die Isolde. René Pape und Simon O’Neill runden diesen Star-Cast ab.

Opern Mozarts ziehen sich wie ein roter Faden durch die Spielzeit: In der Zauberflöte kehrt Adriana Gonzales als Pamina an die Staatsoper Hamburg zurück. Als Papageno ist Benjamin Appl endlich auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper zu erleben. Oleksiy Palchykov, der in der Spielzeit 2024/25 in einigen exponierten Partien zu erleben ist, wird sein Rollen-Debut als Titus in Mozarts La Clemenza di Tito geben, Tara Erraught singt die Vitellia. Olga Peretyatko singt die Contessa in Le Nozze di Figaro. Julia Lezhneva ist Cherubino und als Conte steht mit Samuel Hasselhorn ein weiterer Shooting-Star auf der Bühne. Als Don Giovanni kommt Alessio Arduini nach Hamburg zurück. Mit Hera Park gibt ein weiterer Shooting-Star ihr Haus-Debut geben. Luca Pisaroni ist in seiner Paraderolle als Leporello zu erleben. Ein Wiedersehen gibt es mit Alexander Tsymbalyuk in Boris Godunow. Als Eugen Onegin freuen wir uns auf Christoph Pohl sowie auf das Haus-Debut von Star-Tenor Bogdan Volkov. Bo Skovhus kehrt für die Uraufführung von Unsuk Chins Die dunkle Seite des Mondes an die Dammtorstraße zurück.


Jubiläumsspielzeit: 30 Jahre Internationales Opernstudio

Manche der Stars, die in dieser Spielzeit große Rollen singen, sind als frühere Mitglieder des Internationalen Opernstudios dem Publikum seit langem bekannt und kehren als Gäste in wichtigen Partien an die Staatsoper zurück. In der Spielzeit 2024/25 sind das u.a. Olga Peretyatko, Alexander Tsymbalyuk, Christoph Pohl, während Sängerinnen und Sänger der jungen Generation wie Nicholas Mogg, Seungwoo Simon Yang, Narea Son, Hubert Kowalczyk oder Kady Evanyshyn und einige mehr wichtige Säulen des Hamburger Ensembles geworden sind. Das Opernstudio feiert in der Spielzeit 2024/25 sein 30-jähriges Bestehen. Mit der Unterstützung der Opernstiftung und der Körber-Stiftung hat das Opernstudio über drei Jahrzehnte hindurch erfolgreich Sängerinnen und Sänger ausgebildet. Zahlreiche erfolgreiche Karrieren begannen so in Hamburg. Im Zentrum der Feierlichkeiten steht die 30-Jahre-IOS-Gala am 13. Oktober 2024 in der Staatsoper, bei der zahlreiche ehemalige und aktuelle Mitglieder des Opernstudios auf der Bühne stehen werden, begleitet vom Philharmonischen Staatsorchester unter der Leitung von Kent Nagano. Zum Abschluss der Spielzeit wird es am 4. Juli 2025 ein Opernstudio-Konzert im Kleinen Saal der Elbphilharmonie geben, bei dem sich der aktuelle Jahrgang vorstellen wird. Weitere Konzerte sind in Planung, ebenso ein öffentlicher Meisterkurs. Wie in jeder Spielzeit wird es eine Opernstudio-Produktion in der opera stabile geben. Diesmal ist es die Uraufführung von Dollhouse von Clemens K. Thomas.

Die Neuproduktionen Trionfi, Ariadne auf Naxos und Maria Stuarda sowie die Italienischen Opernwochen 2025 werden freundlicherweise durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper unterstützt. Die Produktion Der Freischütz wird durch die Twerenbold Reisen AG gefördert. Partner des Internationalen Opernstudios der Hamburgischen Staatsoper sind die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper, die Körber-Stiftung sowie die J.J. Ganzer Stiftung. Die opera piccola wird seit der Spielzeit 2009/10 von der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper gefördert. Die Produktion Dollhouse entsteht in Zusammenarbeit mit der Claussen-Simon-Stiftung im Rahmen des Opernstipendiums im Förderprogramm Dissertation Plus. Die Produktion Frühlings Erwachen wird ermöglicht durch die Michael Otto Stiftung.

 

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