Freitag, 26. September 2025

Hamburg Ballett

DAS HAMBURG BALLETT STARTET IN DIE NEUE SPIELZEIT 2025/26

© Kiran West
Neue Interimsleitung | Auftaktwochenende und Spielzeiteröffnung mit „Die Möwe“ (21.9.) | Neue Ballettpremiere „ROMANTIC EVOLUTION/S“ am 7. Dezember 2025

Neue Interimsleitung für das Hamburg Ballett

Mit zwei vertrauten Gesichtern in neuen Positionen startet das Hamburg Ballett am Wochenende in die neue Spielzeit 2025/26: Nicolas Hartmann und Lloyd Riggins wurden bereits Ende Juli 2025 vom Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper als neues Interimsduo des Hamburg Ballett zunächst für die kommende Spielzeit ins Amt berufen.

Dabei wird Nicolas Hartmann interimistisch die Position des Geschäftsführenden Ballettbetriebsdirektors übernehmen und komplettiert damit gleichzeitig an der Seite von Tobias Kratzer und Jürgen Braasch das Triumvirat der Geschäftsführung der Hamburgischen Staatsoper in dieser Spielzeit. Lloyd Riggins leitet als künstlerischer Ballettdirektor fortan die künstlerischen Geschicke der Compagnie. Zu seinen Aufgaben zählt u.a. die künstlerische Ausrichtung des Hamburg Ballett und das Kuratieren des Spielplans. Zudem ist Riggins, der seit 1995 Teil des Hamburg Ballett ist – erst als langjähriger Erster Solist, seit 2006 auch als Ballettmeister und ab 2015 stellvertretender Ballettdirektor – weiterhin für die Einstudierung der Neumeier-Werke verantwortlich. Riggins zeichnet sich durch seine tänzerische Exzellenz, eine präzise Ensemblearbeit und seine umfassende Kenntnis des Repertoires von John Neumeier aus.

Nicolas Hartmann, der seit 2007 beim Hamburg Ballett arbeitet, bringt als profilierter Betriebsdirektor weitere Perspektiven in die Programmgestaltung ein und verantwortet sowohl die gesamten unternehmerischen Abläufe, als auch die administrativen und künstlerisch-betrieblichen Prozesse. Als Team wollen beide gemeinsam die Compagnie mit Erfahrung und Ruhe in die Zukunft führen und eine inspirierende Brücke zwischen der Neumeier-Ära und einer zukünftigen Neuausrichtung schlagen. Beide sind dem Haus seit vielen Jahren eng verbunden und genießen großes Vertrauen innerhalb des Ensembles, des Hauses und beim Publikum.

Für die Ballettschule des Hamburg Ballett wird Gigi Hyatt als interimistische Ballettschuldirektorin gemeinsam mit Nicolas Hartmann die leitende Verantwortung übernehmen. Auch Gigi Hyatt, die viele Jahre als Erste Solistin mit dem Hamburg Ballett tanzte und bereits seit 2013 als pädagogische Leiterin und stellvertretende Direktorin die Ausrichtung der Ballettschule mitverantwortet, bringt ihre umfassende Erfahrung und pädagogische Expertise nun in die übergeordnete Leitung ein. Sie steht für Kontinuität, Qualität und eine inspirierende Nachwuchsförderung im Sinne der Neumeier-Tradition.

Spielzeiteröffnung 2025/26 mit John Neumeiers Ballett „Die Möwe“
Die offizielle Spielzeiteröffnung 2025/26 mit der Wiederaufnahme von John Neumeiers „Die Möwe“ fand am 21. September statt. Das Ballett, das zuletzt vor über sieben Jahren auf dem Spielplan des Hamburg Ballett stand, zeigt einmal mehr John Neumeiers beeindruckende Kunst tief in die Darstellung von komplexen menschlichen Figuren einzutauchen. Inspiriert von Anton Tschechows gleichnamigem Drama, begegnen sich auf einem abgelegenen Landgut mehrere Generationen, verbunden durch die ewige Spannung zwischen Kunst und Liebe. Neumeier verlegt die Handlung in die Welt des Tanzes und verleiht jeder Figur einen repräsentativen Tanzstil. Die Choreografie stellt dabei die innere Zerrissenheit und die unerfüllten Wünsche der Charaktere in den Mittelpunkt und erweckt die subtilen Gefühle und die Tragik der Geschichte zum Leben. So entsteht ein vielschichtiges Porträt innerer Konflikte, unerfüllter Sehnsüchte und großer Lebensfragen. Bei der Wiederaufnahme präsentiert das Ensemble das Ballett in komplett neuer Besetzung mit vielen spannenden Rollendebüts:

Der Solist Louis Musin (16.10.) und Caspar Sasse debütieren in der Rolle des Konstantin Trepljow, an seiner Seite tanzen die Solistin Anna Torrequebrada (16.10.) und Francesca Harvey (28.9., 25.10.) zum ersten Mal die Rolle der Nina Saretschnaja. Ihr Debüt geben auch der Erste Solist Matias Oberlin (16.10.) und Solist Daniele Bonelli (28.9., 25.10.) in der Rolle des Choreografen Trigorin, ebenso wie Joaquin Angelucci (16.10.) und Solist Florian Pohl (28.9., 25.10.) als Arzt Dorn und Lennard Giesenberg (16.10.) sowie Javier Monreal (28.9., 25.10.) als Lehrer Medwedenko. Die Primaballerina Arkadina wird von den Ersten Solistinnen Anna Laudere (16.10.) und Ida Praetorius (28.9., 25.10.) verkörpert, ihr Bruder Sorin wird von Alexandre Riabko (16.10.) und Louis Haslach (28.9., 25.10.) interpretiert und die Erste Solistin Xue Lin (16.10.) sowie erstmalig Solistin Charlotte Larzelere (28.9., 25.10.) sind als Mascha zu erleben.

© Kiran West

Premiere am 7. Dezember 2025: „ROMANTIC EVOLUTION/S“ -
August Bournonvilles „La Sylphide“ und eine Neukreation von Aleix Martínez

Als neue interimistische Leitung des Hamburg Ballett haben Nicolas Hartmann und Lloyd Riggins ein neues Programm für die Ballettpremiere am 7. Dezember 2025 kuratiert: Mit „ROMANTIC EVOLUTION/S“ präsentiert das Hamburg Ballett einen besonderen Abend zwischen Tradition und zeitgenössischer Interpretation. Auf dem Programm steht zum einen August Bournonvilles Klassiker „La Sylphide“, ein Meilenstein des Romantischen Balletts, zum anderen eine Uraufführung von Aleix Martínez, Erster Solist des Hamburg Ballett und Choreograf.

Bournonvilles 1836 entstandene Choreografie zu „La Sylphide“ erzählt die tragische Geschichte des Bauern James, der sich am Tag seiner Hochzeit in ein überirdisches Wesen verliebt. Das Ballett, das vor allem für seine einzigartige Choreografie mit grazilen, schwebenden Sylphiden und folkloristisch-pittoresken Tanzeinlagen weltberühmt wurde, stellt eine poetische Reflexion über Sehnsucht, Verführung und Verlust dar. Mit zeitlosen Themen wie der Beziehung zwischen Mensch und Natur, der Faszination für das Übernatürliche und dem Kontrast von irdischem Leben und der spirituellen Welt fasziniert die Inszenierung seit beinahe zwei Jahrhunderten.

Die Einstudierung des Ballettklassikers in Hamburg übernimmt Frank Andersen, einst Direktor des Königlich Dänischen Balletts und einer der weltweit führenden Bournonville-Spezialisten. Auf Einladung von Lloyd Riggins – der selbst auch Erster Solist des Königlich Dänischen Balletts war - wird Andersen den besonderen Stil und Charme von Bournonvilles weltberühmtem Ballett den Tänzer:innen des Hamburg Balletts beibringen.

Im zweiten Teil des Abends widmet sich Aleix Martínez in einer neuen Choreografie Themen und Motiven aus „La Sylphide“. Seine Kreation, die in Zusammenarbeit mit dem Ensemble des Hamburg Ballett entsteht, versteht sich als zeitgenössische Reflexion auf das Romantische Ballett, inspiriert vom Geist des Originals.

Aleix Martínez tanzt seit über 15 Jahren beim Hamburg Ballett und wurde 2021 zum Ersten Solisten befördert. Seine ersten choreografischen Schritte kreierte er im Rahmen des von John Neumeier ins Leben gerufenen, jährlich stattfindenden Formats „Junge Choreograf:innen“ des Hamburg Ballett. Mittlerweile ist Martínez international als Choreograf in verschiedenen Häusern und Projekten tätig.

Der Ballettabend „ROMANTIC EVOLUTION/S” ersetzt die ursprünglich geplante Premiere von „Surrogate Cities“ und alle Folgevorstellungen der Serie.

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