DAS HAMBURG BALLETT STARTET IN DIE NEUE SPIELZEIT 2025/26
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Neue Interimsleitung für das Hamburg Ballett
Mit zwei vertrauten Gesichtern in neuen Positionen startet das Hamburg Ballett am Wochenende in die neue Spielzeit 2025/26: Nicolas Hartmann und Lloyd Riggins wurden bereits Ende Juli 2025 vom Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper als neues Interimsduo des Hamburg Ballett zunächst für die kommende Spielzeit ins Amt berufen.
Dabei wird Nicolas Hartmann
interimistisch die Position des Geschäftsführenden Ballettbetriebsdirektors
übernehmen und komplettiert damit gleichzeitig an der Seite von Tobias Kratzer
und Jürgen Braasch das Triumvirat der Geschäftsführung der Hamburgischen
Staatsoper in dieser Spielzeit. Lloyd Riggins leitet als künstlerischer
Ballettdirektor fortan die künstlerischen Geschicke der Compagnie. Zu seinen
Aufgaben zählt u.a. die künstlerische Ausrichtung des Hamburg Ballett und das
Kuratieren des Spielplans. Zudem ist Riggins, der seit 1995 Teil des Hamburg
Ballett ist – erst als langjähriger Erster Solist, seit 2006 auch als
Ballettmeister und ab 2015 stellvertretender Ballettdirektor – weiterhin für
die Einstudierung der Neumeier-Werke verantwortlich. Riggins zeichnet sich
durch seine tänzerische Exzellenz, eine präzise Ensemblearbeit und seine
umfassende Kenntnis des Repertoires von John Neumeier aus.
Nicolas Hartmann, der seit 2007 beim Hamburg Ballett arbeitet, bringt als
profilierter Betriebsdirektor weitere Perspektiven in die Programmgestaltung
ein und verantwortet sowohl die gesamten unternehmerischen Abläufe, als auch
die administrativen und künstlerisch-betrieblichen Prozesse. Als Team wollen
beide gemeinsam die Compagnie mit Erfahrung und Ruhe in die Zukunft führen und
eine inspirierende Brücke zwischen der Neumeier-Ära und einer zukünftigen
Neuausrichtung schlagen. Beide sind dem Haus seit vielen Jahren eng verbunden
und genießen großes Vertrauen innerhalb des Ensembles, des Hauses und beim
Publikum.
Für die Ballettschule des Hamburg Ballett wird Gigi Hyatt als interimistische
Ballettschuldirektorin gemeinsam mit Nicolas Hartmann die leitende
Verantwortung übernehmen. Auch Gigi Hyatt, die viele Jahre als Erste Solistin
mit dem Hamburg Ballett tanzte und bereits seit 2013 als pädagogische Leiterin
und stellvertretende Direktorin die Ausrichtung der Ballettschule
mitverantwortet, bringt ihre umfassende Erfahrung und pädagogische Expertise
nun in die übergeordnete Leitung ein. Sie steht für Kontinuität, Qualität und
eine inspirierende Nachwuchsförderung im Sinne der Neumeier-Tradition.
Spielzeiteröffnung 2025/26 mit John Neumeiers Ballett „Die Möwe“
Die offizielle Spielzeiteröffnung 2025/26 mit der Wiederaufnahme von John
Neumeiers „Die Möwe“ fand am 21. September statt. Das Ballett, das zuletzt vor
über sieben Jahren auf dem Spielplan des Hamburg Ballett stand, zeigt einmal
mehr John Neumeiers beeindruckende Kunst tief in die Darstellung von komplexen
menschlichen Figuren einzutauchen. Inspiriert von Anton Tschechows gleichnamigem
Drama, begegnen sich auf einem abgelegenen Landgut mehrere Generationen,
verbunden durch die ewige Spannung zwischen Kunst und Liebe. Neumeier verlegt
die Handlung in die Welt des Tanzes und verleiht jeder Figur einen
repräsentativen Tanzstil. Die Choreografie stellt dabei die innere
Zerrissenheit und die unerfüllten Wünsche der Charaktere in den Mittelpunkt und
erweckt die subtilen Gefühle und die Tragik der Geschichte zum Leben. So
entsteht ein vielschichtiges Porträt innerer Konflikte, unerfüllter Sehnsüchte
und großer Lebensfragen. Bei der Wiederaufnahme präsentiert das Ensemble das
Ballett in komplett neuer Besetzung mit vielen spannenden Rollendebüts:
Der Solist Louis Musin (16.10.)
und Caspar Sasse debütieren in der Rolle des Konstantin Trepljow, an seiner
Seite tanzen die Solistin Anna Torrequebrada (16.10.) und Francesca Harvey (28.9.,
25.10.) zum ersten Mal die Rolle der Nina Saretschnaja. Ihr Debüt geben auch
der Erste Solist Matias Oberlin (16.10.) und Solist Daniele Bonelli (28.9.,
25.10.) in der Rolle des Choreografen Trigorin, ebenso wie Joaquin Angelucci (16.10.)
und Solist Florian Pohl (28.9., 25.10.) als Arzt Dorn und Lennard Giesenberg (16.10.)
sowie Javier Monreal (28.9., 25.10.) als Lehrer Medwedenko. Die Primaballerina
Arkadina wird von den Ersten Solistinnen Anna Laudere (16.10.) und Ida
Praetorius (28.9., 25.10.) verkörpert, ihr Bruder Sorin wird von Alexandre
Riabko (16.10.) und Louis Haslach (28.9., 25.10.) interpretiert und die Erste
Solistin Xue Lin (16.10.) sowie erstmalig Solistin Charlotte Larzelere (28.9.,
25.10.) sind als Mascha zu erleben.
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Premiere am 7. Dezember 2025: „ROMANTIC EVOLUTION/S“ -
August Bournonvilles „La Sylphide“ und eine Neukreation von Aleix Martínez
Als neue interimistische Leitung des Hamburg Ballett haben Nicolas Hartmann und
Lloyd Riggins ein neues Programm für die Ballettpremiere am 7. Dezember 2025
kuratiert: Mit „ROMANTIC EVOLUTION/S“ präsentiert das Hamburg Ballett einen
besonderen Abend zwischen Tradition und zeitgenössischer Interpretation. Auf
dem Programm steht zum einen August Bournonvilles Klassiker „La Sylphide“, ein
Meilenstein des Romantischen Balletts, zum anderen eine Uraufführung von Aleix
Martínez, Erster Solist des Hamburg Ballett und Choreograf.
Bournonvilles 1836 entstandene Choreografie zu „La Sylphide“ erzählt die
tragische Geschichte des Bauern James, der sich am Tag seiner Hochzeit in ein
überirdisches Wesen verliebt. Das Ballett, das vor allem für seine einzigartige
Choreografie mit grazilen, schwebenden Sylphiden und folkloristisch-pittoresken
Tanzeinlagen weltberühmt wurde, stellt eine poetische Reflexion über Sehnsucht,
Verführung und Verlust dar. Mit zeitlosen Themen wie der Beziehung zwischen
Mensch und Natur, der Faszination für das Übernatürliche und dem Kontrast von
irdischem Leben und der spirituellen Welt fasziniert die Inszenierung seit
beinahe zwei Jahrhunderten.
Die Einstudierung des
Ballettklassikers in Hamburg übernimmt Frank Andersen, einst Direktor des
Königlich Dänischen Balletts und einer der weltweit führenden
Bournonville-Spezialisten. Auf Einladung von Lloyd Riggins – der selbst auch
Erster Solist des Königlich Dänischen Balletts war - wird Andersen den
besonderen Stil und Charme von Bournonvilles weltberühmtem Ballett den
Tänzer:innen des Hamburg Balletts beibringen.
Im zweiten Teil des Abends widmet sich Aleix Martínez in einer neuen
Choreografie Themen und Motiven aus „La Sylphide“. Seine Kreation, die in
Zusammenarbeit mit dem Ensemble des Hamburg Ballett entsteht, versteht sich als
zeitgenössische Reflexion auf das Romantische Ballett, inspiriert vom Geist des
Originals.
Aleix Martínez tanzt seit über 15 Jahren beim Hamburg Ballett und wurde 2021
zum Ersten Solisten befördert. Seine ersten choreografischen Schritte kreierte
er im Rahmen des von John Neumeier ins Leben gerufenen, jährlich stattfindenden
Formats „Junge Choreograf:innen“ des Hamburg Ballett. Mittlerweile ist Martínez
international als Choreograf in verschiedenen Häusern und Projekten tätig.
Der Ballettabend „ROMANTIC EVOLUTION/S” ersetzt die ursprünglich geplante
Premiere von „Surrogate Cities“ und alle Folgevorstellungen der Serie.
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