Bestandsaufnahme im Tropen-Aquarium Hagenbeck. Mehr als 300 exotische - zum Teil in ihrem Bestand gefährdete - Arten leben hier. Das Tropen-Aquarium leistet einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz durch Umweltbildung und Arterhalt. Stellvertretend für alle kleinen und großen Erfolge der vergangenen 365 Tage präsentierte Hagenbeck gestern Beispiele um zu demonstrieren, wieviel Fachwissen, Sorgfalt, Mühe und auch Freude hinter den reinen Inventurzahlen stecken.
"Wir sind sehr
stolz auf den ersten Nachwuchs bei den seltenen und äußerst giftigen
Gila-Krustenechsen; diverse Schlangen- und Rochenarten haben sich
problemlos vermehrt und die Korallen wachsen hervorragend
– alles in allem war dies ein sehr erfolgreiches Jahr für unser
Tropen-Aquarium“, so die positive Bilanz während der diesjährigen
Inventur von Dr. Guido Westhoff, dem Leiter des Tropen-Aquariums. Bei
mehr als 14.000 Tieren aus 350 Arten kann eine solche Tagesinventur
nur einen exemplarischen Ausschnitt darstellen. "Wir achten sehr
darauf, dass sich unsere Tiere nur so vermehren, dass wir ihre
artgerechte Aufzucht auch sicherstellen können", so Westhoff.
© Lutz Schnier |
Wie im Fall der
Gila-Krustenechsen, die gewogen und vermessen wurden. Mit einem
bissfesten Schutzhandschuh ausgestattet, hob Reviertierpfleger Florian
Ploetz die drei giftigen Gila-Krustenechsenbabys behutsam
aus ihrer Biotop-Anlage. Ihr Geburtsgewicht von etwa 30 Gramm konnten
alle drei Tiere verdoppeln. Seit ihrer Geburt am 28. Oktober 2016 wuchs auch
ihre Körperlänge von 15 auf 20 Zentimeter an.
Die schuppige
Riesenmuschel, die im Anschluss im Korallensaumriff von Taucher Andy
Steffens untersucht und vermessen wurde, brachte es auf stolze 20
Zentimeter. Bilanz von Tierpflegerin Ina Gooßen: "Die Muschel
wuchs in den letzten drei Jahren um zwölf Zentimeter und ist etwa fünf
Jahre alt!“. Feinde wie Schnecken oder kleine Borstenwürmer konnte der
Tierpfleger bei der Unterwasserkontrolle glücklicherweise nicht
entdecken.
© Lutz Schnier |
Letzte
Inventurstation war die Vorstellung und das Wiegen des
Schlangennachwuchses: Gartenboas und Baumpythons. Beide sind ungiftige
Baumschlangenarten, die ihre Jungen auf unterschiedliche Weise zur Welt
bringen.
"Gartenboas brüten ihre Jungtiere bereits im Mutterleib aus, während
der Baumpython Eier legt", erklärt Schlangenexperte Dr. Guido Westhoff.
Während die Gartenboas ihr Geburtsgewicht von 8-10 Gramm in den
vergangenen Wochen verdoppeln konnten, legten die Baumpythons
weniger zu. Bei ihrer Geburt am 9. Oktober 2016 wogen sie 10-12 Gramm und
brachten es heute auf 14 bzw. 19 Gramm. Doch Guido Westhoff zeigte sich
trotzdem zufrieden: "Baumpythons fressen viel langsamer als Gartenboas
und nehmen daher auch nicht so schnell zu!"
Das Tropen-Aquarium Hagenbeck ist auf jeden Fall immer einen Besuch wert:
http://www.hagenbeck.de/tropen-aquarium/start.html
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