Freitag, 30. Dezember 2016

Inventur bei Hagenbeck

Inventur im Tropen-Aquarium Hagenbeck: die Erfolge hinter den Zahlen


Bestandsaufnahme im Tropen-Aquarium Hagenbeck. Mehr als 300 exotische - zum Teil in ihrem Bestand gefährdete - Arten leben hier. Das Tropen-Aquarium leistet einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz durch Umweltbildung und Arterhalt. Stellvertretend für alle kleinen und großen Erfolge der vergangenen 365 Tage präsentierte Hagenbeck gestern Beispiele um zu demonstrieren, wieviel Fachwissen, Sorgfalt, Mühe und auch Freude hinter den reinen Inventurzahlen stecken.

"Wir sind sehr stolz auf den ersten Nachwuchs bei den seltenen und äußerst giftigen Gila-Krustenechsen; diverse Schlangen- und Rochenarten haben sich problemlos vermehrt und die Korallen wachsen hervorragend – alles in allem war dies ein sehr erfolgreiches Jahr für unser Tropen-Aquarium“, so die positive Bilanz während der diesjährigen Inventur von Dr. Guido Westhoff, dem Leiter des Tropen-Aquariums. Bei mehr als 14.000 Tieren aus 350 Arten kann eine solche Tagesinventur nur einen exemplarischen Ausschnitt darstellen. "Wir achten sehr darauf, dass sich unsere Tiere nur so vermehren, dass wir ihre artgerechte Aufzucht auch sicherstellen können", so Westhoff.
© Lutz Schnier
Wie im Fall der Gila-Krustenechsen, die gewogen und vermessen wurden. Mit einem bissfesten Schutzhandschuh ausgestattet, hob Reviertierpfleger Florian Ploetz die drei giftigen Gila-Krustenechsenbabys behutsam aus ihrer Biotop-Anlage. Ihr Geburtsgewicht von etwa 30 Gramm konnten alle drei Tiere verdoppeln. Seit ihrer Geburt am 28. Oktober 2016 wuchs auch ihre Körperlänge von 15 auf 20 Zentimeter an.

Die schuppige Riesenmuschel, die im Anschluss im Korallensaumriff von Taucher Andy Steffens untersucht und vermessen wurde, brachte es auf stolze 20 Zentimeter. Bilanz von Tierpflegerin Ina Gooßen: "Die Muschel wuchs in den letzten drei Jahren um zwölf Zentimeter und ist etwa fünf Jahre alt!“. Feinde wie Schnecken oder kleine Borstenwürmer konnte der Tierpfleger bei der Unterwasserkontrolle glücklicherweise nicht entdecken.
 
© Lutz Schnier
Letzte Inventurstation war die Vorstellung und das Wiegen des Schlangennachwuchses: Gartenboas und Baumpythons. Beide sind ungiftige Baumschlangenarten, die ihre Jungen auf unterschiedliche Weise zur Welt bringen. "Gartenboas brüten ihre Jungtiere bereits im Mutterleib aus, während der Baumpython Eier legt", erklärt Schlangenexperte Dr. Guido Westhoff. Während die Gartenboas ihr Geburtsgewicht von 8-10 Gramm in den vergangenen Wochen verdoppeln konnten, legten die Baumpythons weniger zu. Bei ihrer Geburt am 9. Oktober 2016 wogen sie 10-12 Gramm und brachten es heute auf 14 bzw. 19 Gramm. Doch Guido Westhoff zeigte sich trotzdem zufrieden: "Baumpythons fressen viel langsamer als Gartenboas und nehmen daher auch nicht so schnell zu!"

Das Tropen-Aquarium Hagenbeck ist auf jeden Fall immer einen Besuch wert:
http://www.hagenbeck.de/tropen-aquarium/start.html

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