Gratis paddeln und Plastikmüll aus der Alster fischen
Dänische Umweltinitiative GreenKayak startet in Hamburg
© Florian Besser, GreenKayaks |
Die dänische NGO GreenKayak bringt ein kostenloses Angebot für
Bürgerinnen und Bürger an den Start, um für ein sauberes Hamburg auch
auf der Wasserseite zu sorgen. Die drei Kajaks der Initiative liegen an
der Alster und den Nebenkanälen und können ab Mitte
April für zwei Stunden gratis genutzt werden, wenn die Freiwilligen im
Gegenzug Plastik und anderen Abfall aus der Alster und den anliegenden
Kanälen sammeln und das Erlebnis in den Sozialen Medien teilen. Die
Umweltbehörde unterstützt das Projekt für zunächst
drei Jahre.
Jens Kerstan, Umweltsenator und Schirmherr der Frühjahrsputzaktion "Hamburg räumt auf" der Stadtreinigung,
ist zum vorsaisonalen Start mitgepaddelt: „Das Konzept von Green
Kayak ist bestechend einfach und gut: Man kann gratis ein
Kajak leihen, Müll aus den Gewässern fischen und am Ende lässt sich
die Ausbeute in Kilo und Tonnen wiegen. So lassen sich Freizeit, Natur
und Bürgerengagement perfekt verbinden. Das ist eine saubere Sache für
Hamburg und eine gute Ergänzung zum Engagement
anderer Initiativen. Ich hoffe, dass viele Hamburgerinnen und Hamburger
das Angebot nutzen werden."
© Florian Besser; Tobias Weber-Andersen und Jens Kerstan |
Tobias Weber-Andersen,
Gründer von GreenKayak: "Zusammen mit der Hamburger Umweltbehörde und
möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern möchten wir dazu beitragen,
dass die Hamburger Gewässer dauerhaft sauber bleiben. Wir bieten allen
Menschen in Hamburg die Möglichkeit, dem Plastikmüll
in den Gewässern den Kampf anzusagen".
Die
Kajaks werden ab April bei zunächst drei Vermietungen liegen und können
dort ausgeliehen werden: Segelschule Käpt‘n Prüsse, An der Alster 47;
Zur
Gondel, Kaemmererufer 25; SUP CLUB Hamburg, Isekai 1. Weitere Standorte
in Hamburg und anderswo in Deutschland sind laut GreenKayak in Planung.
Die
Zwei-Personen-Boote sind einfach zu lenkende Kajaks, die ohne
Vorerfahrung genutzt werden können. An Bord ist neben zwei
Schwimmwesten, einem Eimer
und zwei Müllgreifern auch eine Gewässerkarte und ein Infoflyer mit Tipps, wo mit hoher Wahrscheinlichkeit Müll in den Gewässern zu finden ist und welche Bereiche nicht befahren werden dürfen, um Vögel oder sensible Pflanzen zu schützen. Nach der Tour wird die gesammelte Müllmenge gewogen und registriert.
Die Umweltbehörde stellt für die Entsorgung des Mülls in Zusammenarbeit
mit der Stadtreinigung zusätzliche Tonnen auf. Informationen zu den
Standorten und zur Buchung gibt es unter
www.greenkayak.org
Es gibt noch weitere Möglichkeiten für Müllsammel-Engagement rund um die Alster: Der
Verein Fleetenkieker e.V.
am
Kaemmererufer organisiert Fahrten mit zwei Booten auf der Alster und
den angrenzenden Kanälen und Fleeten mit dem Ziel, Abfall aus den
Gewässern zu fischen. Im Januar hat sich außerdem
der Verein CUYA (clean up your Alster)
gegründet und plant, Müllsammelaktionen am Ufer oder mit
Stand-Up-Paddling-Boards. Darüber hinaus werden die Alster-Gewässer im
Auftrag der Umweltbehörde ganzjährig auch durch den Landesbetrieb
Straßen, Brücken, Gewässer (LSBG) gereinigt.
GreenKayak
ist eine Umweltinitiative, die Küstenregionen, Häfen, Flüsse und Kanäle
von Plastikverschmutzung befreien will. Seit 2017 bieten die Dänen in
Kopenhagen und Aarhus freiwilligen Paddlerinnen und Paddlern die
Möglichkeit, gratis ein Kajak zu leihen, wenn diese
im Gegenzug Müll aus dem Wasser sammeln und ihre Erlebnisse mit dem
Hashtags #greenkayak in den sozialen Medien teilen. Für Hamburg wird
dies durch das Hashtag #sauberesachefürhamburg ergänzt.
Zehn Tonnen Müll wurden durch das freiwillige Engagement von hunderten Menschen in dänischen Gewässern bisher gesammelt. Neben dem Bürgerengagement will die Initiative das Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit der Natur fördern. Die Hamburger Behörde für Umwelt und Energie wird der erste Partner der Initiative außerhalb Dänemarks und Hamburg wird die erste Station beim geplanten Ausbau des Netzwerks der NGO sein.
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