Sonntag, 31. März 2019

Umweltinitiative GreenKayak

Gratis paddeln und Plastikmüll aus der Alster fischen


Dänische Umweltinitiative GreenKayak startet in Hamburg

© Florian Besser, GreenKayaks
Die dänische NGO GreenKayak bringt ein kostenloses Angebot für Bürgerinnen und Bürger an den Start, um für ein sauberes Hamburg auch auf der Wasserseite zu sorgen. Die drei Kajaks der Initiative liegen an der Alster und den Nebenkanälen und können ab Mitte April für zwei Stunden gratis genutzt werden, wenn die Freiwilligen im Gegenzug Plastik und anderen Abfall aus der Alster und den anliegenden Kanälen sammeln und das Erlebnis in den Sozialen Medien teilen. Die Umweltbehörde unterstützt das Projekt für zunächst drei Jahre.



Jens Kerstan, Umweltsenator und Schirmherr der Frühjahrsputzaktion "Hamburg räumt auf" der Stadtreinigung, ist zum vorsaisonalen Start mitgepaddelt: „Das Konzept von Green Kayak ist bestechend einfach und gut: Man kann gratis ein Kajak leihen, Müll aus den Gewässern  fischen und am Ende lässt sich die Ausbeute in Kilo und Tonnen wiegen. So lassen sich Freizeit, Natur und Bürgerengagement perfekt verbinden. Das ist eine saubere Sache für Hamburg und eine gute Ergänzung zum Engagement anderer Initiativen. Ich hoffe, dass viele Hamburgerinnen und Hamburger das Angebot nutzen werden."

© Florian Besser; Tobias Weber-Andersen und Jens Kerstan

Tobias Weber-Andersen, Gründer von GreenKayak: "Zusammen mit der Hamburger Umweltbehörde und möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern möchten wir dazu beitragen, dass die Hamburger Gewässer dauerhaft sauber bleiben. Wir bieten allen Menschen in Hamburg die Möglichkeit, dem Plastikmüll in den Gewässern den Kampf anzusagen".



Die Kajaks werden ab April bei zunächst drei Vermietungen liegen und können dort ausgeliehen werden: Segelschule Käpt‘n Prüsse, An der Alster 47; Zur Gondel, Kaemmererufer 25; SUP CLUB Hamburg, Isekai 1. Weitere Standorte in Hamburg und anderswo in Deutschland sind laut GreenKayak in Planung.




Die Zwei-Personen-Boote sind einfach zu lenkende Kajaks, die ohne Vorerfahrung genutzt werden können. An Bord ist neben zwei Schwimmwesten, einem Eimer und zwei Müllgreifern auch eine Gewässerkarte und ein Infoflyer mit Tipps, wo mit hoher Wahrscheinlichkeit Müll in den Gewässern zu finden ist und welche Bereiche nicht befahren werden dürfen, um Vögel oder sensible Pflanzen zu schützen. Nach der Tour wird die gesammelte Müllmenge gewogen und registriert. Die Umweltbehörde stellt für die Entsorgung des Mülls in Zusammenarbeit mit der Stadtreinigung zusätzliche Tonnen auf. Informationen zu den Standorten und zur Buchung gibt es unter www.greenkayak.org



Es gibt noch weitere Möglichkeiten für Müllsammel-Engagement rund um die Alster: Der Verein Fleetenkieker e.V. am Kaemmererufer organisiert Fahrten mit zwei Booten auf der Alster und den angrenzenden Kanälen und Fleeten mit dem Ziel, Abfall aus den Gewässern zu fischen. Im Januar hat sich außerdem der Verein CUYA (clean up your Alster) gegründet und plant, Müllsammelaktionen am Ufer oder mit Stand-Up-Paddling-Boards. Darüber hinaus werden die Alster-Gewässer im Auftrag der Umweltbehörde ganzjährig auch durch den Landesbetrieb Straßen, Brücken, Gewässer (LSBG) gereinigt.

GreenKayak ist eine Umweltinitiative, die Küstenregionen, Häfen, Flüsse und Kanäle von Plastikverschmutzung befreien will. Seit 2017 bieten die Dänen in Kopenhagen und Aarhus freiwilligen Paddlerinnen und Paddlern die Möglichkeit, gratis ein Kajak zu leihen, wenn diese im Gegenzug Müll aus dem Wasser sammeln und ihre Erlebnisse mit dem Hashtags #greenkayak in den sozialen Medien teilen. Für Hamburg wird dies durch das Hashtag #sauberesachefürhamburg ergänzt.


Zehn Tonnen Müll wurden durch das freiwillige Engagement von hunderten Menschen in dänischen Gewässern bisher gesammelt. Neben dem Bürgerengagement will die Initiative das Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit der Natur fördern. Die Hamburger Behörde für Umwelt und Energie wird der erste Partner der Initiative außerhalb Dänemarks und Hamburg wird die erste Station beim geplanten Ausbau des Netzwerks der NGO sein.

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