Informationen zum aktuellen Stand COVID-19 in Hamburg
Die weltweite Verbreitung des
Coronavirus und die rasch steigenden Zahlen in anderen Ländern, in Deutschland
und auch in Hamburg machen eine tägliche Bewertung der Lage sowie eine
Anpassung von Maßnahmen an die jeweiligen Empfehlungen der Expertinnen und
Experten und der Bundesregierung nötig. Jedes Land muss das, angepasst an die
jeweilige regionale Situation, bewerten und entsprechend umsetzen. Covid-19 ist
eine in den allermeisten Fällen milde und ohne Behandlungsbedürftigkeit
verlaufende, aber sehr ansteckende Erkrankung. Bei alten und unter
Vorerkrankungen leidenden Menschen kann der Verlauf schwerwiegend sein und eine
Krankenhausbehandlung bis hin zur Beatmung erfordern. Alle Anstrengungen, die
derzeit in Deutschland zur Eindämmung und Verlangsamung der Ausbreitung des
Virus unternommen werden, haben zum Ziel, dass nicht gleichzeitig so viele
Menschen erkranken, dass die Behandlungsbedürftigen nicht mehr von unseren
Krankenhäusern versorgt werden können.
Dazu ist es auch nötig, die
Erkrankten rasch zu identifizieren und sie und ihre Kontaktpersonen zu
isolieren. Das gelingt in Hamburg durch eine breite Testung und die Arbeit der
Gesundheitsbehörden gut. Allerdings sind die Fallzahlen rasch steigend. So sind
die Fälle von Donnerstag (12.3.) auf gestern (13.3.) um 43 neue Fälle auf
insgesamt 123 positiv Getestete gestiegen. Die zuständigen Gesundheitsämter
haben alle notwendigen Maßnahmen ergriffen. Trotz steigender Infektionszahlen
und einer zunehmend dynamischen Entwicklung gilt nach wie vor, dass die Fälle
immer noch abgrenz- und grundsätzlich nachverfolgbar sind.
Deshalb müssen über die jeweiligen
konkreten Einzelmaßnahmen bei Erkrankungsfällen hinaus Maßnahmen zur
Minimierung von Ansteckungsmöglichkeiten intensiviert werden.
Hamburg hat dazu bereits zwei Allgemeinverfügungen der Gesundheitsbehörde
erlassen:
Danach sind Veranstaltungen mit mehr
als 1000 Teilnehmern generell verboten. Über Veranstaltungen unter 1000
Teilnehmern wird unter enger Auslegung der jeweils aktuellen Empfehlungen des
RKI entschieden. Ziel ist es, auf nicht notwendige oder hinsichtlich der
Ansteckungsmöglichkeiten bedenkliche Veranstaltungen zu verzichten.
Rückkehrern aus Risikogebieten wird
dringend die freiwillige 14-tägige häusliche Isolation empfohlen. Beschäftige
in sensiblen Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen können sich schon nach
4-6 Tagen testen lassen. Dazu wird zurzeit eine zusätzliche Testeinrichtung unabhängig
vom Arztruf 116117 eingerichtet.
Da die Behörden aktuell auch ein
Infektionscluster von Rückreisenden aus der Region Ischgl in Österreich
zurückverfolgen können, werden Rückkehrer aus dieser Region ebenfalls gebeten,
sich in die freiwillige, 14-tägige häusliche Isolation zu begeben. Die Region
um Ischgl in Österreich wurde zum jetzigen Zeitpunkt vom Robert-Koch-Institut
nicht zum Risikogebiet erklärt.
Um die Verbreitung der Infektion in
Gemeinschaftseinrichtungen von Kindern zu unterbinden, wurde zudem durch
Allgemeinverfügung der Gesundheitsbehörde ein Betretungsverbot für Kinder in
Kitas, Schulen und heilpädagogischen Einrichtungen für 14 Tage nach Rückkehr
aus einem Risikogebiet erlassen. Die Verfügung gilt auf unbestimmte Zeit und
der Verstoß dagegen ist mit einem Bußgeld belegt.
Um die Sorgen vieler Eltern am Ende
der Hamburger Schulferien aufzugreifen und über diese gezielten Maßnahmen
hinaus Ansteckungsmöglichkeiten zu reduzieren, wird als präventive Maßnahme
durch eine dritte Allgemeinverfügung der Gesundheitsbehörde in Abstimmung mit
der Schulbehörde der Schulbetrieb zunächst bis zum 27. März ausgesetzt.
Für Eltern, die dringend auf eine Betreuung ihrer Kinder angewiesen sind,
werden Notfall-Betreuungsangebote in der Schule für Kinder bis 14 Jahre
vorgehalten. Auch die Kindertageseinrichtungen bleiben offen für Familien, die
dringend auf Betreuung angewiesen sind. Dies geschieht im Interesse einer
Aufrechterhaltung des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens sowie der
Versorgung der Bevölkerung. Die Behörde für Schule und Berufsbildung informiert
hierüber gesondert:
Um eine Ausbreitung des Coronavirus
einzudämmen, hat die Stadt Hamburg weitgehende Maßnahmen ergriffen, durch die
es auch zu Einschränkungen im Bereich der Kindertagesbetreuung kommt.
Eltern werden dringlich dazu aufgerufen, ihre Kinder bis voraussichtlich 29.
März 2020 grundsätzlich zu Hause zu betreuen. Auf eine Betreuung bei den
Großeltern oder anderen Personen, die zur Risikogruppe gehören, sollten Eltern
allerdings im Interesse des Schutzes dieser Personen verzichten. Für Eltern,
die unbedingt auf eine Betreuung ihrer Kinder angewiesen sind, bleiben die
Kitas bzw. Kindertagespflegestellen geöffnet. Die Betreuung steht somit vornehmlich
Personen zur Verfügung, deren Tätigkeit bedeutsam ist für die Daseinsfürsorge
und die Aufrechterhaltung der Infrastruktur. Die Entscheidung, ob ein
dringender Betreuungsbedarf vorliegt, obliegt letztendlich den Eltern.
Ausführliche Hinweise bietet die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und
Integration im Internet unter www.hamburg.de/kita.
Um der weiteren Ausbreitung von
COVID-19 („Coronavirus“) entgegenzuwirken, werden die Hochschulen
ersucht, den Start des Vorlesungsbetriebs an den Hochschulen in Hamburg
zunächst auf den 20. April 2020 zu verschieben. Das hat der Hamburger Senat in
seiner heutigen Sondersitzung ebenfalls beschlossen. Der bereits laufende
Vorlesungsbetrieb an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg
wird zunächst für denselben Zeitraum auf Onlineformate umgestellt. Die Staats-
und Universitätsbibliothek (SUB) wird den Präsenzbetrieb bis zum 20. April
einstellen.
Empfehlungen für Besucherinnen und
Besucher zum Schutz vulnerabler Personengruppen
Um das Risiko zu minimieren, dass
Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern oder Bewohnerinnen und Bewohner in
Pflegeinrichtungen (oder vergleichbaren Institutionen mit vulnerablen Personen)
durch Besucherinnen und Besucher mit COVID-19 (Corona) infiziert werden,
empfiehlt die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz folgende Maßnahmen:
- Persönliche Besuche sollten auf das Notwendigste
reduziert werden und je nach Situation stattdessen durch Telefonate ersetzt
werden;
- Einschränkung der Besuchszeiten allgemein sowie
konkrete einschränkende Besucherregelungen (z.B. kein Besuch von Menschen, die
aus Risikogebieten kommen);
- Je nach Ermessen der Häuser generell die tägliche
Besucherzahl limitieren.
Für Kinderpatientinnen und
-patienten sowie für besondere Bereiche, wie etwa zur Palliativversorgung,
sollten spezielle Regelungen gefunden werden und besonders auf die Einhaltung
der Hygieneregelungen geachtet werden.
Risikogebiete
Risikogebiete sind Gebiete, in denen
eine fortgesetzte Übertragung von Mensch zu Mensch („ongoing community
transmission“) vermutet werden kann. Um dies festzulegen, verwendet das RKI
verschiedene Kriterien (u. a. Erkrankungshäufigkeit, Dynamik der täglich
gemeldeten Fallzahlen, Maßnahmen (z.B. Quarantäne ganzer Städte oder Gebiete),
exportierte Fälle in andere Länder/Regionen). Die Situation wird jeden Tag neu
bewertet, bei Bedarf werden die Risikogebiete angepasst. Eine Übersicht zu den
Risikogebieten ist auf der Seite des Robert-Koch-Instituts zu finden:
Allgemeine Verhaltensregeln
Die Hamburger Gesundheitsbehörde rät
weiterhin dazu, besonnen zu bleiben und sich an die Hinweise der
Gesundheitsbehörde und des RKI zu halten. Die Behörde rät zudem, regelmäßig
sorgfältig die Hände zu waschen, auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins
Taschentuch oder in die Armbeuge) zu achten und genügend Abstand zu erkrankten
Personen zu halten. In begründeten Fällen (mit entsprechenden Symptomen und
Verbindung zu Risikogebieten) rät die Behörde, nicht direkt eine Praxis oder
Klinik aufzusuchen, sondern telefonisch den Hausarzt oder den Arztruf 116117 zu
kontaktieren. Personen, die (unabhängig von einer Reise) einen persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das neuartige Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten sich unverzüglich und unabhängig von
Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden.
Meldung bei
Symptomen: Arztruf 116117
Bei auftretenden grippeähnlichen
Symptomen in Verbindung mit Kontakt zu erkrankten Personen oder einer Rückkehr
aus Risikogebieten soll der Hausarzt oder der Arztruf 116117 telefonisch
kontaktiert werden.
Informationen über das Coronavirus
Die Behörde für Gesundheit und
Verbraucherschutz (BGV) hat eine übersichtliche Internetseite mit allen
wichtigen Informationen rund um das Thema Coronavirus in Hamburg eingerichtet,
die laufend aktualisiert wird: www.hamburg.de/coronavirus.
Neben aktuellen Informationen zu bestätigten Fällen in Hamburg, Hygienetipps,
Antworten auf häufig gestellte Fragen und Reiseempfehlungen gibt die Seite auch
einen Überblick über Verhaltensmaßnahmen und Meldewege sowie Ansprechpartner,
Kontaktadressen und externe Links.
Fragen zum Thema Coronavirus:
Hotline 040 428 284 000
Allgemeine Fragen zum Coronavirus
werden unter der Hotline 040 428 284 000 beantwortet. Diese ist 24 Stunden an 7
Tagen erreichbar.
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