Auge in Auge mit Löwen, Leoparden, Nashörnern, Elefanten und Nilpferden
Urlaub in Südafrika - ein Erlebnis, von dem wir noch lange träumen werden! Es begann am 11. Januar 2018 mit dem Flug von Hamburg über Frankfurt nach Johannesburg. Dort übernahmen wir bei Bidvest unseren Mietwagen - ganz Safari-gerecht einen großen SUV Toyota Fortuner in Königsblau. Hoffentlich schreckt das die großen Tiere nicht ab, so mein erster Gedanke!
Auf dem Weg zum Krüger Nationalpark haben wir einen Stop in Sabie eingelegt.
Die Hillwatering Lodge wird von einem holländischen Paar geführt, zwei ehemalige Polizisten. Hier erhielten wir wertvolle Tipps für die Panorama Route im Blyde River Canyon.
Wir besichtigten die Mac Mac Falls sowie die freistehende Felsnadel "The Pinacle" und waren fasziniert von der schroffen Schönheit im Naturpark.
Da Nebel aufkam, ließen wir Wonder View und Gods Window aus uns fuhren weiter in Richtung Orpen Gate, einer der bewachten Zugänge zum Krüger Nationalpark. Dieser Park hat übrigens die Größe Dänemarks. Unser Ziel; Die Hoyo Hoyo Safari Lodge. Nach rund zweistündiger Fahrt durch den Park erreichten wir die Lodge in einem privatisierten Teilbereich des Krüger Parks. Uns begeisterten die Hütten - kleine entzückende Unterkünfte, die innen sehr luxuriös ausgestattet waren. Insgesamt gibt es davon nur sechs sowie einen Gemeinschaftsbereich mit Außen-Restaurant, Terrasse und Pool.
Das Highlight: Der Blick auf das Wasserloch direkt vor der Anlage, an dem sich häufiger und eindrucksvoll Elefanten mit ihren Babies sehen ließen - alles vis-à-vis vom Frühstückstisch.
http://hoyohoyo.com/
Das Package in der Hoyo Hoyo Lodge beinhaltete vier Safari-Fahrten à 3-4 Stunden. Bereits gleich nach der Ankunft ging es per Jeep in den Busch. Kreuz und querfeldein durch Gestrüpp und Büsche - sicher begleitet von unserer Rangerin Julie - einer Französin, die der Liebe wegen vor vier Jahren nach Südafrika kam und hier eine Ausbildung als Safari-Guide absolvierte.
Wichtigstes Gebot im Jeep: Nicht aufstehen, nicht den Jeep verlassen, Arme nicht außen baumeln lassen. Den Anweisungen der Rangerin ist immer und unbedingt Folge zu leisten.
Gleich bei der ersten Tour sichteten wir Wasserbüffel, Elefanten, Kudus (große Antilopen) und eine Menge Impalas. Großer Höhepunkt: Ein Leopard, der ganz nah um unseren Jeep schlich - zum Streicheln nah (haben wir natürlich nicht gemacht). Tolle Abwechslung nach rund 2,5 Stunden: Ein Stop mitten im Busch auf einer Lichtung, wo Julie einen Tisch stilvoll eindeckte und einen Sundowner servierte (die Drinks konnten wir vorher in der Lodge bestellen). Zurück ging es in die Lodge zum Abendessen - stilvoll serviert auf der Terrasse in der Abenddämmerung.
Am nächsten Morgen starteten wir früh um 5.00 Uhr zur nächsten Safari-Tour. Von den Big 5 fehlten uns nur noch zwei - Löwen und Rhinos. Auf in den Busch, sicher geführt von Julie. Wow- da waren sie: 2 Löwen-Männchen und eine Löwin - direkt neben unserem Jeep. Alle ware schläfrig und sattgefressen - ermattet von der Jagd in der Nacht. Ein unvorstellbarer Anblick direkt vor uns und zum Greifen nah. Alle drei Tiere machten einen friedlichen und schläfrigen Eindruck. Nach einiger Zeit trotteten sie langsam weiter. Auch für uns ging es weiter - querfeldein. Bei der holprigen Fahrt war es manchmal schwer zu fotografieren (ich hatte mir für diese Reise extra eine kleine, kompakte Lumix-Kamera mit einem super Objektiv gekauft). Links und rechts tauchten immer wieder majestätische Giraffen auf. Je dunkler ihre Zeichnung, desto älter sind die Tiere, so lernte ich. Auch an diesem Morgen machten wir einen Kaffeestop auf einer Lichtung. Habt Ihr schon mal Kaffee mit Amarula getrunken? Amarula wird aus dem Marula-Baum gewonnen und schmeckt wie Baileys. Echt lecker!
Nach der Rückkehr in die Hoyo Hoyo Lodge wartete ein köstliches Frühstück auf uns - und auf mich anschließend eine wohltuende Ganzkörpermassage - Entspannung pur!!
Am Nachmittag ging es dann wieder mit dem Jeep und Julie raus in den Busch. Dass diese Tour sehr ereignisreich sein würde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Zunächst einmal trafen wir auf eine Herde von Rhinos. Nein, die liefen nicht weg, sondern beäugten uns mit gesenktem Kopf und Horn voran aus nächster Entfernung (ca. 20 Meter). Uns wurde etwas mulmig, um ehrlich zu sein..... Julie plauderte derweil locker über Rhinos, ihre Besonderheiten und Vorlieben. Teils werden den Rhinos die Hörner entfernt, um sie für die Wilderer (die es auf das Horn abgesehen haben) uninteressant zu machen. Langsam näherten sich weitere Jeeps der Herde und wir wurden angesichts der neuen Objekte für die Tiere uninteressant (Gott sei Dank!).
Der schwere Jeep durchpferchte Büsche und Sträucher, um an einem riesigen Wasserloch in einer Flußsenke zu halten, Wir standen mit dem Wagen steil mit dem Kühler nach unten an der Böschung. Hier entdeckte die Rangerin Julie ein Hippo unter Wasser - inmitten einer zunächst kleinen und sich dann immer weiter vergrößernden Elefantenherde. Julie zückte ihre Profi-Kamera mit einem riesigen Teleobjektiv, um das Hippo beim Auftauchen fotografisch einzufangen. Die Konzentration lag auf diesem Tier - ein Fehler, wie sich später herausstellte. Durch Zufall drehte ich meinen Kopf nach hinten - oh Schreck!! Da stand direkt hinter unserem Jeep ein riesiger Elefantenbulle, dem wir am Steilhang zum Wasserloch den Weg zu seiner Herde versperrt hatten. Wir alarmierten Julie, denn der Bulle hatte als Drohgebärde seine Ohren bereits weit aufgeklappt und nach vorn gestellt. Wir alle waren sichtlich erschrocken und auch Julie war überrascht. Sie bewegte im Nu ihren Jeep nacch links und machte somit den Trampelpfad zum Wasserloch für den großen Bullen frei.
Elefanten nähern sich übrigens, ohne dass man sie hört. Ihre Fußsohlen sind zwar riesig, aber durch eine Fettschicht so gepolstert, dass man keinen Laut hört, wenn sie sich einem nähern. Auch nicht im Gebüsch. Puhhhh - gerade noch einmal gut gegangen! Nach diesem Schrecken wurde es langsam Zeit für unseren Sundowner. Julie wählte dieses Mal einen Platz am Wegesrand mitten im dichteren Busch. Die Dämmerung war schon nah..... und das Abenteuer nahm weiter seinen Lauf.
Wir stiegen aus dem Jeep und freuten uns auf einen coolen Drink, wieder stilvoll von der Rangerin serviert. Ach Du Schreck - plötzlich tauchte aus dem Nichts eine angriffslustige Hyäne auf, die offensichtlich weniger an den Drinks als mehr an uns interessiert war! War für eine fiese Fratze mit langen Zähnen! Die Hyäne fixierte mich mit ihren Augen - mir war mulmig zummute, denn sie war nur einige wenige Meter von mir und der Gruppe entfernt. Julie: "Don't move - stay alltogether. She is only curious.....". Kann man glauben oder nicht. Die Hyäne war offensichtlich auf Beutezug. Sie entfernte sich nur langsam, um dann im Busch zu verschwinden - lautlos wie alle Tiere.
Die Hyänen hatten übrigens bei uns in der Lodge einige Tage zuvor einen Wasserbüffel gejagt und dann zur Strecke gebracht. Die Hyänen jagen zunächst allein und alarmieren kurz vor dem Angriff ihr Rudel... dann wird die Beute erledigt.
Gerade, als wir uns von dem Schrecken erholt hatten, kam der nächste: Ein "Big Boy" (Elefantenbulle) stand nur wenige Schritte von uns entfernt. Er hob seinen Rüssel, wackelte mit den großen Ohren und trompetete laut los. Julie: "This is something different - IN THE CAR!!!!". Klare Ansage von der Rangerin - so schnell waren alle noch nie im Jeep!!! Julie blieb erstaunlicherweise draußen und ganz ruhig, sie erhob ihren Arm und drohte dem Elefanten "Don't do that to me!!!!". Die Frau hat zweifelsohne Nerven. Der Elefant drehte tatsächlich ab und trottete davon. Noch mal gut gegangen! Julie packte nervenstark Tisch, Getränke, und Gläser zusammen - wir anderen blieben vorsichtshalber im Jeep sitzen. Das war wirklich eine aufregende Tour! Beim Abendessen ließen wir die Geschehnisse noch mal auf uns wirken.
Die Safari am nächsten frühen Morgen war dafür uso harmloser: Wir haben nur wenige Tiere gesehen: Giraffen, Impalas und viele interessante, farbenfrohe Vögel, aber von den Big Five ließ sich an diesem Tag keiner mehr blicken.
Nach dem Frühstück reisten wir ab. Es ging mit dem Leihwagen durch den Krüger Nationalpark bis zum Flughafen Skukuza - ein niederlicher kleiner Airport mitten im Busch. An diesem Nachmittag flogen wir zurück nach Johannesburg und dann weiter nach Port Elizabeth.
Fledermäuse am Airport von Skukuza |
Im nächsten Beitrag berichte ich dann über unsere Erlebnisse auf der Garden Route - entlang der Küste. Coming soon!
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