Freitag, 20. Dezember 2019

Moin Antarktis - Teil 11: Esperanza Base


Esperanza Base an der Hope Bay:
Der antarktische Stützpunkt Argentiniens


Heute Nacht fuhren wir über die Wedell See (Tafelberge satt! – kleiner Extra-Törn des Kapitäns, weil wir in Brown Bluff nicht anlanden konnten) zurück zur antarktischen Halbinsel. Der nächste Stopp ist die Hope Bay – dort liegt die Esperanza Base, der größte argentinische Stützpunkt in der Antarktis.
Eigentlich handelt es sich um ein kleines Dorf mit Kirche, Museum, Schule und einem kleinen Krankenhaus. Bis zu 60 Bewohner - Wissenschaftler und Forscher mit Familien – verbringen hier bis zu einem Jahr in kleinen orangefarbenen Häusern. Die Häuser sind übrigens stark befestigt mit Stahlseilen – hier herrschen schon mal Windgeschwindigkeiten von 340 km pro Stunde.
 

 



Als wir anlanden, sehen wir viele, viele Pinguine – es ist Brutzeit, und manchmal gucken die kleinen Küken aus dem Nest hervor, denn sie haben Hunger. In den nahegelegenen Kolonien leben über 120.000 Adélie-Pinguine. 
Das Küken wird gefüttert
 

Bei unserer Ankunft werden wir vom Kommandanten der Base begrüßt, der als einer der ersten in dieser Saison mit seiner Frau und seinen beiden Kindern (5 und 7 Jahre alt) hier ein ganzes Jahr verbringt und die Studien (biologisch, geologisch) koordiniert.



Man höre und staune: Auf der Esperanza Base wurde im Jahr 1978 das erste Baby geboren – ein argentinischer Junge. Weitere Kinder folgten in den 80er Jahren. 
Es gibt sogar ein Auto (ebenfalls orangefarben, ein Ford) zum Transport von angelieferten Gütern - von der Anlegestelle zu den Hütten.  

Obwohl ja offiziell kein Land territoriale Ansprüche stellen darf (siehe Antarktis-Vertrag), erhält man in der Esperanza Bay schon das Gefühl, dass hier schon mal - allein durch die Präsenz der Argentinier – Tatsachen geschaffen werden (siehe auch erstes Baby in der Antarktis 😉).

Denn irgendwann wird die Antarktis aufgrund ihrer Rohstoffe und des reichlichen Vorkommens des eiweißreichen Krills auch wirtschaftlich für alle Nationen interessant werden. So könnte der Krill die gesamte Menschheit mit tierischem Eiweiß versorgen. Der Antarktis-Vertrag gilt aber vorerst bis 2041. Man darf also gespannt sein, was danach passiert.


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