Esperanza Base an der Hope
Bay:
Der antarktische Stützpunkt Argentiniens
Heute Nacht fuhren wir über
die Wedell See (Tafelberge satt! – kleiner Extra-Törn des Kapitäns, weil wir in
Brown Bluff nicht anlanden konnten) zurück zur antarktischen Halbinsel. Der
nächste Stopp ist die Hope Bay – dort liegt die Esperanza Base, der größte
argentinische Stützpunkt in der Antarktis.
Eigentlich handelt es sich um
ein kleines Dorf mit Kirche, Museum, Schule und einem kleinen Krankenhaus. Bis
zu 60 Bewohner - Wissenschaftler und Forscher mit Familien – verbringen hier bis
zu einem Jahr in kleinen orangefarbenen Häusern. Die Häuser sind übrigens stark
befestigt mit Stahlseilen – hier herrschen schon mal Windgeschwindigkeiten von
340 km pro Stunde.
Als wir anlanden, sehen wir
viele, viele Pinguine – es ist Brutzeit, und manchmal gucken die kleinen Küken
aus dem Nest hervor, denn sie haben Hunger. In den nahegelegenen Kolonien leben
über 120.000 Adélie-Pinguine.
Das Küken wird gefüttert |
Bei unserer Ankunft werden wir vom Kommandanten der Base begrüßt, der als einer der ersten in dieser Saison mit seiner Frau und seinen beiden Kindern (5 und 7 Jahre alt) hier ein ganzes Jahr verbringt und die Studien (biologisch, geologisch) koordiniert.
Man höre und staune: Auf der
Esperanza Base wurde im Jahr 1978 das erste Baby geboren – ein argentinischer
Junge. Weitere Kinder folgten in den 80er Jahren.
Es gibt sogar ein Auto
(ebenfalls orangefarben, ein Ford) zum Transport von angelieferten Gütern - von
der Anlegestelle zu den Hütten.
Obwohl ja offiziell kein Land
territoriale Ansprüche stellen darf (siehe Antarktis-Vertrag), erhält man in
der Esperanza Bay schon das Gefühl, dass hier schon mal - allein durch die Präsenz
der Argentinier – Tatsachen geschaffen werden (siehe auch erstes Baby in der
Antarktis 😉).
Denn irgendwann wird die Antarktis
aufgrund ihrer Rohstoffe und des reichlichen Vorkommens des eiweißreichen
Krills auch wirtschaftlich für alle Nationen interessant werden. So könnte der Krill
die gesamte Menschheit mit tierischem Eiweiß versorgen. Der Antarktis-Vertrag
gilt aber vorerst bis 2041. Man darf also gespannt sein, was danach passiert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen