Yankee Harbour – Greenwich Island
Allein der Kapitän bestimmt
die Route durch die Antarktis – sie kann sich jeden Tag ändern und ist vor
allen Dingen abhängig vom Wetter. Apropos Wetter: Es ist hier überhaupt nicht
so kalt, wie ich dachte! Statt minus 20 Grad herrschen hier nur Temperaturen
von 0 bis minus 1 Grad vor. Ich bin viel zu warm eingepackt! Windbreaker, dicke
wattierte Jacke darüber – und die Sonnenbrille nicht vergessen! Die Handschuhe
habe ich schon mal weggelassen, weil ich sonst nicht fotografieren kann, die
stören nur.
Wie Ihr vielleicht gesehen habt,
poste ich auf Insta zeitnäher mit dem Handy. Der Bericht auf dem Blog folgt
dann etwas später. Der Upload der Fotos dauert übrigens ewig (heißt: Stunden!) –
aber ich bin dankbar, dass ich überhaupt eine funktionierende
Internetverbindung an Bord habe und Euch somit an der Reise teilhaben lassen
kann.
Am Vorabend gibt es an Bord –
nach dem Dinner – immer ein sogenanntes „Briefing“ – hier erklären die Expeditionsleiter,
was genau uns am nächsten Tag erwartet. Generell sind die täglichen Vorträge
von Biologen, Geologen etc. sehr interessant – hier kann man eine ganze Menge
über die Antarktis, Klimawandel und Auswirkungen sowie die Bemühungen der
Nationen um den Schutz dieser Region lernen.
Heute geht es zum Yankee
Harbour an der Südwestseite von Greenwich Island. Wie der Name schon sagt:
Bereits früh lebten Nordamerikaner auf der Insel, eine amerikanische
Robbenfangflotte.
Das Expeditionsteam
informierte uns, dass es heute zwei Ausflüge gibt: „Landing“ (d.h. an Land
gehen und die Region entdecken – Aufenthalt ca. 1,5 Stunden), „Cruising“ (mit
dem Zodiac raus aufs Meer und die Eisberge und Tiere vom Wasser aus beobachten –
ca. 45 Minuten).
Wir beginnen heute mit dem
Cruising: rein in das Zodiac, raus aufs Meer. Rund 12 -15 Passagiere passen auf
das Boot, wir sitzen auf den Gummiwülsten und halten uns an Leinen fest. Das
Cruising ist spannend, und die Zeit vergeht wie im Nu.
Am Nachmittag folgt dann das
Landing: Rein in die wasserdichte Hose, Windbreaker, Daunenjacke, Mütze – und die
Rettungsweste nicht vergessen! Pflicht, wenn man mit dem Zodiac rausfährt.
An Land erwartet uns eine
große Kolonie von Eselspinguinen (Gentoo Pinguins). Eine kleine Gruppe von See-Elefanten
lebt hier ebenfalls – sie halten sich gern in Gemeinschaften auf und lieben die
Nähe der anderen Tiere. Aber: einer ist immer der Boss!!
Spannend auch, was ich alles
am Boden finde: Interessante Steine, brütende Vögel, aber auch Skelette von
verstorbenen Tieren wie Robben, Vögel und Pinguine. Auch hier vergehen die 1,5
Stunden wie im Fluge.
Highlight: eine junge Robbe
hievt sich plötzlich aus dem Wasser an Land, bleibt liegen und schläft dann
ein. Sobald das Expeditionsteam die Situation erkennt, wird alles mit kleinen „Hütchen“
abgesperrt, so dass die Kreuzfahrt-Gäste den notwendigen Abstand zu dem Tier
einhalten (IAATO-Bestimmungen).
Diese "Berge" an Notausrüstung (Zelte, Medikamente, Astronautennahrung) müssen bei jedem Landgang dabei sein |
Der Tag wird gekrönt mit einem
fantastischen Sonnenuntergang (hier ist es nur wenige Stunden am Tag dunkel)
und mehreren riesigen Humpback-Walen, die ehrfurchtsvoll durch die Wellen gleiten
und unser Schiff begleiten. Gänsehaut-Feeling pur!
Im Bericht morgen erfahrt Ihr
mehr über den nächsten Aufenthalt: Brown Bluff steht laut Briefing auf dem
Programm!
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